Nutze Verbindungswörter und dein Text klingt sofort flüssiger

Nutze Verbindungswörter und dein Text klingt sofort flüssiger

Lesen sich deine Texte irgendwie abgehackt und steif? Keine Sorge, flüssig zu schreiben kannst du leicht lernen. Zu einem guten Lesefluss verhilft eine Gruppe von Wörtern, die eigentlich jeder kennt.

 ***

Ich mag das, wenn ich einen Text lese, bei dem der eine Satz automatisch in den nächsten führt und so ein gewisser Schwung in der Geschichte steckt. Wenn ich in einen richtigen Lesefluss reinkomme und alles aus einem Guss wirkt.

Flüssig zu formulieren ist etwas, dass vielen Menschen leicht gelingt, weil sie ein gutes Sprachgefühl haben und gar nicht groß drüber nachdenken, wie sie einen Text richtig schreiben sollen.

Andere tun sich eher schwer und fabrizieren Hauptsätze, die wie aus dem Mund eines Feldwebels klingen. Aber um einen schönen Lesefluss zu erzeugen, können wir einfach auf sogenannte Verbindungswörter zurückgreifen.

Hier mal ein Beispieltext:

Vor ein paar Jahren fing Hans Hansen an, als Schreibcoach zu arbeiten. Obwohl ihn anfangs kein Schwein kannte. Monat für Monat aber wurde sein Lesefluss-Workshop öfter gebucht. Weil er einfach so herrlich flüssig schreiben konnte, dass die Kunden wie gebannt seine Texte lasen. Deshalb ist er mittlerweile schon Millionär und müsste gar keine Tipps zum gute Texte schreiben mehr geben. Trotzdem macht er weiter, weil er so viel Spaß dran hat.

In diesem Text stecken lauter Wörter, die Bezug auf den vorangegangenen Satz nehmen und dadurch eine Verbindung  zwischen allen Sätzen schaffen:

Vor ein paar Jahren fing Hans Hansen an, als Schreibcoach zu arbeiten. Obwohl ihn anfangs kein Schwein kannte. Monat für Monat aber wurde sein Lesefluss-Workshop öfter gebucht. Weil er einfach so herrlich flüssig schreiben konnte, dass die Kunden wie gebannt seine Texte lasen. Deshalb ist er mittlerweile schon Millionär und müsste gar keine Tipps zum gute Texte schreiben mehr geben. Trotzdem macht er weiter, weil er so viel Spaß dran hat.

Wie du siehst, stehen die Verbindungswörter meist am Anfang eines Satzes. Lies mal einen der Sätze ohne den Kontext, dann ergibt er keinen Sinn, etwas fehlt:

Obwohl ihn anfangs kein Schwein kannte.

Äh, wie bitte?

Formulierst du den Text hingegen ohne Verbindungswörter, stört das den Lesefluss:

Vor ein paar Jahren fing Hans Hansen an, als Schreibcoach zu arbeiten. Anfangs kannte ihn kein Schwein. Monat für Monat wurde sein Lesefluss-Workshop öfter gebucht. Er konnte einfach so herrlich flüssig schreiben, dass die Kunden wie gebannt seine Texte lasen. Mittlerweile ist er schon Millionär und müsste gar keine Tipps zum gute Texte schreiben mehr geben. Er macht weiter, weil er so viel Spaß dran hat.

Jeder Satz eine Insel, die nur für sich steht.

Verbindungswörter beziehen sich auf

  • eine zeitliche Abfolge
  • eine Folgerung
  • eine Begründung
  • einen Vergleich
  • oder einen Gegensatz.

Wir benutzen sie jeden Tag hundertmal beim Sprechen. Hier eine Aufzählung der gängigsten Verbindungswörter:

Und

Außerdem

Erst,…dann…

Weil

Oder

Auch

Denn

Deshalb

Genauso

Damit

Aber

Obwohl

So

Als

Wobei

Trotzdem

Wenn du zwei losgelöste Sätze hast, die sich eigentlich aufeinander beziehen, kannst du testweise ein Verbindungswort einfügen:

Vorher:

Unser Laden in der Hauptstraße wird 20 Jahre alt. Wir laden Sie ganz herzlich zur Jubiläumsfeier ein.

Nachher:

Unser Laden in der Hauptstraße wird 20 Jahre alt. Deshalb laden wir Sie ganz herzlich zur Jubiläumsfeier ein.

Vielleicht hast du gemerkt, dass Verbindungswörter eine gewisse Schnittmenge mit Füllwörtern haben, von denen ich aber durchaus ein Freund bin. Denn beide Wortarten helfen dir, flüssig zu schreiben und den Text menschlich klingen zu lassen. Und das soll er ja auch. Statt Feldwebel ;-).

 

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Nein, ich gendere nicht. Hier erklär ich dir, warum

Als Texterin habe ich natürlich eine Meinung zum Gendern. Nachdem ich jetzt schon wieder bei Instagram gefragt wurde, warum ich da nicht mitmache, schreib ich hier mal alles dazu runter.

 ***

Ende 2020 baute ich meine Website um. Als sie fertig war und online ging, erzählte ich davon meiner Community bei Instagram: „Schaut gern mal rein auf www.textbueroblock.de!“

Wenig später schrieb mir eine Followerin eine private Nachricht:

„Hallo Lena,

du hattest ja um Feedback zu deiner Website gebeten. Mir ist gleich auf der Startseite aufgefallen, dass du nicht genderst. Warum schreibst du ‚Texter‘ und nicht ‚Texterin‘? Du bist eine Frau.“

Hatte ich um Feedback gebeten? Eigentlich nicht :-D. Ich lernte aber schnell, dass es Gender-Befürworter gibt, die nicht auf eine Einladung warten, um ihre Meinung kundzutun. Sie sagen dir einfach direkt, was sie denken. So ist es seitdem noch dreimal passiert. Immer bei Instagram, immer: Warum genderst du denn nicht?

Freundliche Frage aus reiner Neugierde oder implizierter Vorwurf – keine Ahnung, man kann das so oder so lesen. Fakt ist aber, dass ich als Texterin automatisch Berührungspunkte mit dem Thema Gendern habe.

Deshalb heute Butter bei die Fische: Nein, ich gendere nicht. Ich finde Gendern übertrieben. So, jetzt hab ich’s gesagt.

Dabei bin ich kein alter weißer Mann, sondern durchaus Feministin. Meine Abneigung gegen das Gendern ist nicht gleichzusetzen mit der Ablehnung von Diversität, Gleichstellung und Diskriminierungsfreiheit. Meine Mutter hat mich mit feministischen Werten erzogen und immer gepredigt, wie wichtig es ist, als Frau auf eigenen Füßen zu stehen.

Nein, ich habe nie Diskriminierung erfahren. Ich weiß also nicht, wie das ist und kann mich da in nichts reinfühlen. Trotzdem halte ich Gendern für den falschen Kampfplatz, um ein gleichberechtigteres Miteinander durchzusetzen. Aber der Reihe nach.

Gendern beim Texten

Zu meinem Beruf gehört es, bewusst und sensibel mit Sprache umzugehen. Und ich mach das gern. Schreiben ist für mich eine Form der Selbstverwirklichung. Worte, Stil und Sprachwitz so aufeinander abzustimmen, dass was Lesenswertes dabei herauskommt, erfüllt mich. Jeder Satz ist eine kleine Komposition in sich.

Viele argumentieren, dass Gendern die Sprache verkompliziert und den Lesefluss stört. Und ja, genauso empfinde ich das auch. Ich habe schon oft gemerkt, wie ich beim Lesen den Faden verloren habe, weil ich über Genderformulierungen gestolpert bin. Daran gewöhnt man sich, sagen viele. Auf den Gewöhnungseffekt warte ich immer noch.

Neulich las ich in einer Kolumne von Sybille Berg auf Spiegel Online:

„Jedes könnte glauben, was es will. Den Vorgarten gestalten, wie es will. Es müsste andere nicht belehren. Korrigieren, herumschreien. Mit den Armen fuchteln.“

Ich finde Frau Bergs Texte toll, aber für mich klingt das einfach nur künstlich und erzwungen. Es lenkt mich völlig vom Inhalt ab. Unbekannte Wörter oder Wörter in ungewohntem Kontext sind für unser Gehirn Stress. Sprache muss sich aus sich selbst heraus ändern.

Wenn schon der Durchschnittsleser über solche Texte stolpert, wie ist das dann wohl erst für Nichtmuttersprachler, Menschen mit Leseschwäche oder kognitiver Einschränkung? Sprache vorsätzlich zu verkomplizieren heißt auch, Hürden höherzulegen und andere aus dem Diskurs auszuschließen.

Ich meine es so, wie ich es meine

Wir Deutschen verwenden das generische Maskulinum. Das heißt eine grammatisch-männliche Bezeichnung, die aber mit dem biologischen Geschlecht nichts zu hat. Wir sagen „Ich gehe zum Bäcker“, implizieren aber damit, dass es auch durchaus eine Bäckereifachverkäuferin sein könnte, die uns die Brötchen überreicht.

Wenn jetzt Gender-Befürworter sagen, dass das so nicht richtig ist, weil das andere Geschlechter nicht mit einbezieht, sprechen sie mir damit die Deutungshoheit über meine Intention ab. Ich sage „Bäcker“ und meine damit beide Geschlechter. Das lasse ich mir nicht als diskriminierend auslegen, wenn ich es nicht diskriminierend meine.

Die Mehrheit lehnt das Gendern ab

Nämlich rund 71 Prozent der Deutschen*, wie Studien belegen. Ich glaube nicht, dass diese 71 Prozent das Gendern ablehnen, weil sie ein Problem mit Diversität und Gleichstellung haben. Sondern weil sie nicht bevormundet oder erzogen werden wollen. Das ist eine Trotzreaktion, die sich gegen die aufgezwungene Sprachpolitik richtet und damit der Gleichberechtigung am Ende eher schadet als nützt.

Was ich meinen Kunden rate

Dass ich persönlich nicht gendere, bedeutet nicht, dass ich es auch meinen Kunden ausrede. Um Gottes Willen :-D. Da bin ich objektiv.

Die meisten Kunden wissen von vornerein, ob sie gendern wollen oder nicht. Da brauchen wir dann nicht weiter zu diskutieren. Einige aber sind sich unsicher und wollen dazu beraten werden. Ich komme an der Stelle nie mit meinen persönlichen Argumenten, sondern rate dazu, die Zielgruppe genauer ins Visier zu nehmen.

Denn die sollen sich ja in den Texten wiederfinden. Dazu mal ein Beispiel: In den letzten Monaten hatte ich zwei sehr gegensätzliche Kunden. Die eine Kundin bot Stylings mit nachhaltiger Kosmetik für (gleichgeschlechtliche) Hochzeiten an. Das andere war eine Immobilien-Unternehmensgruppe im gehobenen Segment.

Einer von beiden bekam gegenderte Texte. Was glaubst du, wer? 😉

Du siehst also, dass zum einen die Zielgruppe übers Gendern endscheidet. Zum andern sollst und darfst aber auch du dich wohlfühlen mit deinen Texten. Also: Geht dir das Binnen-Sternchen leicht über die Tastatur oder musst du dich jedes Mal überwinden?

Und ganz wichtig: Hältst du das Gendern auch mündlich ein? Denn ich habe das eigentlich noch nie erlebt, dass ein Kunde, der im Text gendern wollte, auch beim Sprechen sowas wie „Berater-Pause-innen“ gesagt hat. Hat man dann den Gedanken dahinter wirklich verinnerlicht? Besonders authentisch finde ich das nicht.

Toleranz bedeutet, eine Meinung auszuhalten, die nicht der eigenen entspricht.

Ich weiß oft nicht, was ich von Leuten halten soll, die sich fürs Gendern stark machen. Ich bewundere ihren Antrieb, ihre Beweggründe und den Idealismus. Andererseits: ICH habe noch nie jemanden angeschrieben und gefragt „Warum genderst du, hm?“ 

Umgekehrt werde ich aber gefragt und soll mich erklären, wenn ich‘s nicht tue. Ist das tolerant? Keine Ahnung. Gender-Befürworter halten sich für moralisch überlegen und lassen einen das auch spüren.

Was wirklich für mich zählt, ist, meinen beiden Kindern zu zeigen, was Gleichberechtigung und Diversität bedeuten. Und zwar nicht durch Reden, sondern im echten Leben. Das Durchsetzen geschlechtergerechter Sprache sehe ich nicht als Kernaufgabe des Feminismus.

Meine Söhne sehen mich jeden Tag am Schreibtisch sitzen und arbeiten. Sie kennen seit ihrer Kindergartenzeit Familien mit gleichgeschlechtlichen Partnern. Zwei Mamas sind für sie normal. Genauso wie ein Papa, der jeden Tag für sie kocht. In ihren Zimmern haben sie Puppen, Nähzubehör und Bibi-und-Tina-CDs.

Worauf ich mich einlassen könnte, wäre das Gendern in der Anrede und da, wo es kontextbezogen wichtig ist, zum Beispiel bei Stellenanzeigen.

Sonst aber nicht.

 

 

*Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/news/zdf-politbarometer-mehrheit-der-deutschen-ist- gegen-gendersprache-in-medien-li.171998)

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Website-Texte und der eine große Fehler

Wenn du gerade deine Website-Texte erstellst und diesen Blog liest, Gratulation – denn auch wenn du hier und da unsicher beim Schreiben bist, auf diesen einen Fehler wirst du die Texte als erstes prüfen.

 

 

Lass uns dazu ein paar x-beliebige Startseiten von Websites anschauen – du wirst sehen, dass dir dort immer wieder derselbe Satz begegnet. Ein Satz, der da überhaupt nicht hingehört.

Ich nenne ihn den Wir-versuchen-es-seit-vielen-Jahren-Satz. Dabei wollen Selbständige und Unternehmen mit einer Website doch eigentlich Kunden generieren.

Aber wie es eine aktuelle Studie* so treffend beschreibt:  

 „95 Prozent der Webseiten haben Optimierungsbedarf.(…)Selbstständige, kleine Unternehmen und Mittelständler verspielen Chancen durch einen schlechten Internetauftritt.(…)“

Und das hat auch damit zu tun, dass die Website-Texte voller Fehler sind.

Ich habe grad mal ein paar Dienstleister bei Google eingegeben, mich durch die Ergebnisse gescrollt und die Startseiten verglichen.

Hier drei Sätze von drei verschiedenen Startseiten:

„Unsere Priorität ist es seit 10 Jahren, Ihnen trotz der heutigen schnelllebigen Zeit zu beweisen, dass sich die zuverlässige Qualitätsarbeit vom Spezialisten finanziell bezahlt macht.“

„Als traditionsbewusstes Unternehmen ist es unser Anliegen, für unsere Kunden maßgeschneiderte Lösungen zu finden und diese umzusetzen. Wir verfolgen dieses Prinzip seit mehr als 150 Jahren!“

„Das Mustermann Büro ist ein dem Auktionshaus angegliedertes Unternehmen mit Sitz am Elbeweg. Ziel ist es, unsere Kunden ebenso verlässlich, professionell und vertrauensvoll zu unterstützen, wie wir es seit fast drei Jahrzehnten tun.“

 

Klingt irgendwie alles ähnlich, oder? Warum ist das jetzt ein Wir-versuchen-es-seit-vielen-Jahren-Satz und warum ist der problematisch?

Dazu machen wir uns erstmal bewusst, was Besucher überhaupt auf einer Website wollen. Die meisten haben ein Problem oder eine Herausforderung und suchen nun nach einer Lösung dafür in Form einer Dienstleistung oder eines Produkts. 

Vielleicht hilft nichts gegen ihre fiesen Rückenschmerzen. 

Vielleicht suchen sie seit Monaten ein Haus für die vierköpfige Familie.

Vielleicht wollen sie ihr Business endlich sichtbar machen und Ads schalten.

Alle Kunden haben ein Bedürfnis, einen “Schmerz”, einen Pain Point.

Was sie nicht haben, ist Geduld oder ewig Zeit beim Suchen. Die Lösung muss schnell her. Das Leben soll wieder leichter werden durch einen gesunden Rücken / ein schönes Haus / viele Kundenanfragen durch Ads.

Das ist die Perspektive der potentiellen Kunden.

Und jetzt landen sie auf diesen Startseiten und lesen Texte, in denen die Unternehmen alle eins tun: um sich selbst kreisen. Sie erzählen von sich selbst und wie lange es sie schon gibt.

Statt

Wir finden für Sie die Immobilie, in der sich Ihre Familie wohlfühlt

oder

Endlich schmerzfrei durch die 5-Tage-Therapie

wird dort erstmal ausgebreitet, wo das Unternehmen sitzt, wie viele Jahre es auf dem Buckel hat und welche Ziele es verfolgt. Fühlt man sich so in potentielle Kunden ein? Klares Nein.

Und weil das die Leser auf einer Startseite nicht interessiert, werden sie höchstwahrscheinlich zu einem anderen Anbieter gehen und dort ihr Glück suchen.

Dabei passiert dieser Fehler natürlich nicht in böser Ansicht oder aus Egoismus, wenn Website-Texte formuliert werden. Bestimmt haben sich alle Verfasser vorher Gedanken gemacht, wie man am besten Kunden über eine Website gewinnen kann. Und was ihnen einfiel, war das Naheliegende; das, womit sie sich auskennen – sie selbst. Also schreiben sie darüber.

Aber über sich selbst erzählen kann man ja immer noch auf der Über-uns-Seite.

Dafür ist die schließlich da.

Und die Jahresangaben? Ich denke, damit wollen Unternehmen verdeutlichen, dass sie besonders erfolgreich sind, weil es sie eben schon lange gibt.

Aber das interessiert die Leser mal so gar nicht. Das ist kein Inhalt für die Startseite. Oder gar den Above-the-fold-Abschnitt, also den obersten Teil der Startseite, der ohne zu scrollen sichtbar ist und der wichtigste Abschnitt überhaupt ist. Hier entscheiden Besucher innerhalb von drei Sekunden**, ob sie auf der Website bleiben oder woanders weitersuchen.

Warum aber habe ich jetzt das Problem den Wir-versuchen-es-seit-vielen-Jahren-Satz genannt? Dass die Absender meistens nur über sich selbst reden („Wir“) und dabei noch jede Menge Daten bemühen („seit Jahren“), habe ich jetzt deutlich gemacht.

Welchen Fehler aber noch alle in ihre Website-Texte ballern: Niemand scheint so wirklich überzeugt von sich. Alle versuchen immer nur.

Unsere Priorität ist es (…) zu beweisen…

(…)Ist es unser Anliegen (…) Wir verfolgen (…)

Ziel ist es (…)

 

Alle bemühen sich ganz hart und wollen ganz doll, aber schaffen sie es auch? Warum nicht selbstbewusst auftreten und sagen

Wir beweisen Ihnen (…)

Wir finden für unsere Kunden (…)

Wir unterstützen unsere Kunden (…)

 

Das klingt doch gleich viel selbstbewusster. Lesern ist der Unterschied vielleicht nicht direkt bewusst, aber sie merken, ob da jemand positiv und dynamisch formuliert oder nicht.

Mit “Vielleicht schaffen wir das ja” gewinnst du keine Kunden.

Die direkte Formulierung (Subjekt, Prädikat, Objekt) würde auch die ganzen unnötigen Verschwurbelungen (Priorität, Anliegen, Ziel) überflüssig machen.

Von den Floskeln (Qualitätsarbeit, maßgeschneidert, professionell) mal ganz zu schweigen.

 

Was kannst du also tun, um die Perspektive deiner Kunden einzunehmen und sie besser anzusprechen?

Na ja, es ist deine Zielgruppe – bestimmt weißt du, was sie bewegt und zu dir führt. Greif das auf und schreib darüber! Manchmal passiert es auch, dass wir automatisch über uns schreiben und gar nicht weiter drüber nachdenken, obwohl wir an der gleichen Stelle genauso etwas über unsere Kunden sagen könnten.

Knöpfe dir einzelne Sätze vor und versuche, die Perspektive umzuwandeln. Weg von dir, hin zu deiner Zielgruppe.

Ein paar Beispiele für typische Fehler auf Webseiten:

Ich bin seit 13 Jahren eine erfahrene Designerin.

Wandel das um in

Nutze meine langjährige Erfahrung und lass dir ein Logo kreieren, das wirklich zu dir passt!

Noch ein Beispiel:

Unser Team ist stets professionell und verlässlich.

Was hat der Kunde davon? Vielleicht das hier:

Sie haben bei uns immer einen Ansprechpartner, der Ihnen all Ihre Fragen beantwortet.

Gleicher Inhalt, aber interessanter für den Leser.

 

Du kannst die Kundenperspektive auch einfangen mit

Bestimmt kennen Sie (…)

Lerne, wie du (…)

Wie wäre es, wenn (…)

 

Was lernen wir daraus?

Fehler auf Webseiten können alles Mögliche sein – eine verwirrende Menüstruktur, altbackenes Design, langsame Ladezeiten, kaum Fotos vom Dienstleister. Aber eine schlechte Website entsteht eben oft dann, wenn die Texte voller inhaltlicher und stilistischer Fehler sind.

Viele Textfehler kannst du schnell beheben, z. B. wenn dir Absätze und Zwischenüberschriften fehlen oder du noch Handlungsaufforderungen hinterher einfügst. Und wenn du den Wir-versuchen-es-seit-vielen-Jahren-Satz vermeidest, hast du schon viel gewonnen ;-).

 

 

 

 

*Das Örtliche & Search & Information Industry Association

**Studie der Missouri University of Science and Technology (2012)

 

 

 

 

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Texte verlängern, ohne zu labern: So geht’s

Steckst du grade in der blöden Situation, einen Platz mit Text füllen zu müssen, für den du zu wenig Inhalt hast? Ich zeige dir ein paar Tricks, wie du Texte so verlängern kannst, dass sie trotzdem noch spannend zu lesen sind.

 

Der folgende Textausschnitt ist ein trauriges Beispiel dafür, was dabei herauskommt, wenn ein Immobilienmakler eine Doppelseite in einem Stadtmagazin bucht, aber nicht weiß, was er da hinschreiben soll:

„Umfassende Beratung und kundenorientierter Service stehen bei Geschäftsführer Soundso und seinem Team an erster Stelle. Denn für die Immobilienexperten ist es besonders wichtig, die Bedürfnisse ihrer Kunden zu verstehen. Die Kundenwünsche beim Verkauf ihrer Immobilie bestmöglich zu berücksichtigen, ist der Anspruch von Maklerbüro Soundso.“

Merkst du? Er wälzt auf drei Sätze aus, was er schon mit einem gesagt hat. Vielleicht hast du es aber nicht gemerkt, weil du während des Lesens eingeschlafen bist; ich könnte es verstehen. Aber Texte verlängern kann auch anders klappen.

Here we go:

Tipp 1: Widerstehe der Versuchung, den Platz mit Blabla aufzufüllen.

Vielleicht hast du selbst schon überlegt, genau sowas zu schreiben wie unser armer Makler: irgendwas über Service, Individualität und Ansprüche. Aber wenn du mit deinem Text wirklich jemanden erreichen möchtest, tu das nicht. Denn das sind alles Floskeln, die auf jeden Dienstleister passen, nichts aussagen und Kunden abschrecken.

Streiche alles, was nach Worthülsen und abgedroschenen Formulierungen klingt. Wir füllen das neu auf.

Texte verlängern durch Details und Beschreibungen

In meinem Blogbeitrag Texte kürzen rate ich dazu, ausführliche Beschreibungen zusammenzufassen. Klar, dass ich hier das Gegenteil tue: Gehe ins Detail!

Beispiel:

Eine Goldschmiede möchte sich in einem Printartikel, auf der Startseite einer Website oder in einem Flyer vorstellen. Sie beschreibt sich selbst als traditionell, aber auch innovativ und möchte das auch in einem Satz so hinschreiben.

Aber was genau heißt denn traditionell und innovativ? In diesen beiden Worten steckt Inhalt für mehrere Zeilen, zum Beispiel:

Das Geschäft befindet sich seit 45 Jahren an der gleichen Adresse; jeder Inhaber profitiert von der Expertise des Vorgängers, und an den Wänden hängen alte Meisterurkunden.

Der Chef der Goldschmiede besucht regelmäßig Messen und Fortbildungen und recherchiert die neusten Schmucktrends, um sie seinen Kunden anbieten zu können. Die Werkstatt wurde renoviert, sodass alle Schmiedemeister an modernen Arbeitsplätzen mit der neusten Technik arbeiten.

Das sind 62 Extra-Wörter, die anschaulich erklären, was mit „traditionell“ und „innovativ“ nur angedeutet wird.

Also immer ins Detail gehen!

Nicht:

Wir sind ein eingeschworenes Team.

Sondern:

Wir sind ein eingeschworenes Team. Wenn sich Texter Stefan plötzlich wild ein paar Notizen auf Post-its macht, weiß Designerin Katy meistens schon, dass ihm gute Ideen gekommen sind, und setzt sich mit ihm und einer großen Tasse Kaffee zum Brainstormen in den Konferenzraum. So, wie sie es schon seit Jahren machen.

 

Nicht

Unsere Speisen werden Sie begeistern!

sondern

Gönnen Sie sich erst ein Avocado-Tartar mit Kokoszwiebeln, als Hauptgang ein Rinderfilet mit Barbecue-Lack und dreierlei Mais und zum Dessert eine Käseauswahl von Maître Roussel!

Du siehst: Erst mit den Details kommt die Textlänge (und der Appetit).

Tipp 2: Fühl dich in deinen Kunden ein.

Dieser eine, große Fehler, der mir immer wieder begegnet: Dienstleister denken zu wenig daran, was ihre Kunden bewegt, und schreiben stattdessen nur über sich. Dabei ist das so eine tolle Möglichkeit, Texte zu verlängern!

Beispiel:

Du bist Geigenlehrer und möchtest einen Flyer auslegen, in dem du deinen Unterricht bewirbst.

Du schreibst:

Buchen Sie gern Geigenstunden bei mir! Ich habe eine langjährige musikalische Ausbildung in diesem Fach in verschiedenen Institutionen genossen: Musikschule, Fachmusikschule, Konservatorium. Letzteres habe ich mit dem Diplom als Dirigent und Solist abgeschlossen.

Ist ja soweit auch alles richtig. Aber wenn du den Text gern verlängern möchtest, fühl dich zuerst in den Kunden ein und hol ihn in seiner Situation ab:

Möchten Sie Ihrem Alltag neuen Schwung geben und Ihre Kreativität ausleben? Trauen Sie sich – um ein Instrument zu lernen, ist man nie zu alt. Musik kann unser Leben vielfältig bereichern und uns entspannen. Ein Profi müssen Sie ja gar nicht werden. Hauptsache, Sie haben Freude daran und finden Ihre Passion.

Deshalb: Buchen Sie gern Geigenstunden bei mir! (…)

Und wieder haben wir 51 Wörter dazugewonnen.

Tipp 3: Texte verlängern, indem du entzerrst und strukturierst

Das ist der bequemste Trick von allen: Strecke den Text, indem du ihn richtig strukturierst.

Denn wenn du ihn optisch richtig aufbereitest, tust du auch dem Leserauge einen großen Gefallen. Das mag nämlich keine Textklumpen, sondern luftige Texte mit viel Platz.

Zur Strukturierung eines Textes gehören

  • die Überschrift
  • Zwischenüberschriften
  • Absätze
  • Bulletpoints

Hier mal ein und derselbe Text im Vergleich. Erst als Klotz:

Kommunikationsdesign – mehr als nur hübsche Bilder. Ein Kommunikationsdesigner kreiert visuell Medien, entwirft Wort-Bild-Marken und hat einen wesentlichen Einfluss auf die Gestaltung unserer Alltagskultur. Dabei muss er für jedes Publikum den richtigen Ton treffen. Suchst du einen Kommunikationsdesigner für deinen Unternehmensauftritt? Dann kontaktier mich gern unter 01234!

Und jetzt entzerrt:

Kommunikationsdesign – mehr als nur hübsche Bilder

Ein Kommunikationsdesigner

  • kreiert visuell Medien,
  • entwirft Wort-Bild-Marken
  • und hat einen wesentlichen Einfluss auf die Gestaltung unserer Alltagskultur.

Dabei muss er für jedes Publikum den richtigen Ton treffen.

Suchst du einen Kommunikationsdesigner für deinen Unternehmensauftritt? Dann kontaktier mich gern unter 01234!

Ist viel angenehmer fürs Auge, nicht wahr? Der zweite Text benötigt deutlich mehr Zeilen.

Schau mal, wieviel Absätze ich selbst im Blog mach. Selten geht einer länger als über vier, fünf Zeilen.

Prüfe auch mal deine Schriftgröße, wenn du Texte verlängern willst. Die wird nämlich häufig zu klein gewählt, was das Lesen erschwert. Gerade, wenn wir über ältere Zielgruppen sprechen.

Tipp 4: Schließe deinen Text mit einer Handlungsaufforderung ab!

Du hast alles gesagt, was du sagen wolltest, und trotzdem ist da jetzt noch Luft unten?

Wenn wir über Texte reden, meinen wir ja meistens Werbetexte. Texte, die jemanden von etwas überzeugen sollen. Von einer Dienstleistung oder einem Produkt. Wir werben dafür. Und wir wollen, dass der Leser, der potentielle Kunde, danach etwas macht. Also buchen oder kaufen.

Deshalb musst du ihm am Ende deines Textes sagen, was er machen soll. In der Werbesprache nennt sich das Call to Action. Damit kannst du super Texte verlängern und ihnen einen runden Abschluss geben.

Eine Handlungsaufforderung kann z. B. so aussehen:

Klingt das gut für Sie? Dann sollten wir uns kennenlernen! Buchen Sie gern Ihr unverbindliches Erstgespräch unter 01234 5678. Sie erreichen uns auch per Email (vorname@nachname.de) oder kommen Sie direkt in unsere Filiale in der Musterstraße 1. Wir freuen uns auf Sie!

 

 

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Eine spannende Über-uns-Seite erstellen? So!

„Über uns“, „About“, „Portrait“ – das ist eine der meistbesuchten Seiten einer Website. Lies hier, wie du eine kreative Über-uns-Seite erstellen kannst, die potentielle Kunden nicht vergrault.

 

Warum überhaupt eine Über-uns-Seite?

Ich hab’s im Teaser bereits angerissen: Die Leute lieben Über-uns-Seiten. Wenn du also gerade eine Website textest und dich mit der Über-uns-Seite so schwer tust, dass du sie eigentlich lieber weglassen möchtest: auf keinen Fall!

Vielleicht kennst du die Redensart „Menschen kaufen von Menschen“. Wir wollen was wissen über die Dienstleister, von denen wir eventuell was kaufen, gute Über-uns-Seiten befriedigen unsere Neugier. Außerdem ist die Über-uns-Seite einer der klassischen Bausteine einer Website.

Du kennst ja die typischen Menüpunkte: Startseite, Leistungen/Produkte, Über uns, Blog, Kontakt und so weiter. Das haben wir so verinnerlicht. Und das muss auch bedient werden. Denn wir wollen schnell finden, was wir suchen. Mach da also lieber keine Experimente. Ohne den Über-uns-Text wäre eine Website doch sehr seelenlos.

Solltest du erst den Kunden ansprechen, statt über euch zu erzählen?

Vielleicht hast du schon mal von der Empfehlung gelesen, auf der Über-uns-Seite erst einen Text über den Kunden und seine Bedürfnisse zu schreiben und nicht gleich übers Team. Und dass es auf dieser Seite angeblich gar nicht um euch geht, sondern nur um die Suchintention des Kunden.

Es gibt einen Aspekt, der dafür spricht und einen dagegen.

Dafür spricht:

Kunden lesen Websites nicht wie ein Buch, sie beginnen nicht immer auf der Startseite. Auch wenn das viele denken. Vielleicht landen sie zuerst auf der Über-uns-Seite und haben dann noch kein Grundwissen über euer Business.

Deshalb kann es Sinn machen, den Kunden hier erstmal mit seinen Wünschen abzuholen.

Ein Beispieltext so einer Über-uns-Seite:

Dein Baby schläft nicht durch, du bist völlig übermüdet und brauchst Unterstützung an der Seite? Dann bist du bei uns richtig! Wir sind die Schlafcoaches Steffi und Tina Mustermann und (…)

So fällst du nicht direkt mit der Tür ins Haus, auch wenn du wiederholst, was du schon auf der Startseite sagst.

Dagegen spricht:

Ich kenne mehr als eine Über-uns-Seite, wo die Dienstleister erstmal gaaaanz lang darüber schreiben, was denn mein Bedürfnis ist und was ich suche, bevor sie dann den Schwenk zu sich selbst kriegen. Das ist mir zu viel des Einfühlens. Ich gehe doch auf die Über-uns-Seite, um was über die Leute zu erfahren und nicht über mich selbst. Deshalb heißt es „Über-uns-Seite“ ;-). 

Die Lösung:

Schreib ruhig erstmal darüber, was der Kunde bei euch zu finden hofft und dass ihr die entsprechende Lösung bietet. Aber kurz! Website-Besucher wollen sich nicht durch einen Roman durcharbeiten müssen, bis der eigentliche Über-uns-Text anfängt.

Bitte keinen Lebenslauf runterrattern

Nüchterne Jahreszahlen, dahinter die Ereignisse von der Gründung bis zum zwanzigjährigen Jubiläum und gut ist? Machen viele, ist aber keine gute Idee. So funktionieren kreative Über-uns-Seiten nicht. Ein Lebenslauf sollte allenfalls eine Ergänzung sein zu einem beschreibenden Fließtext, und der kommt immer zuerst.

Denn ein Lebenslauf ist zwar nice to have, vermittelt aber keine Emotionen. Und die willst du ja hier aufbauen. Der Leser soll schließlich warm werden mit euch!

Muss die Seite “Über uns” heißen oder kannst du da auch was anderes erstellen?

Wie schon oben angedeutet, geht z. B. auch „Team“, „About“, “Über”, “Wir stellen uns vor”, „Portrait“ oder „das Unternehmen“. Aber: Sei mit dem Namen immer eindeutig. User wollen schnell finden, was sie suchen, und sich nicht durch vermeintlich kreative Wortspiele quälen.

Vorsicht vor Standardfloskeln

Einer der häufigsten Fehler beim Über-uns-Seite erstellen: Der Text ersäuft in Floskeln. Als da wären:

Qualität und Service werden bei uns groß geschrieben

Kompetenz seit 45 Jahren

Wir sind immer für Sie da

Deine individuellen Wünsche sind uns am wichtigsten

Wir sind verlässlich, freundlich und professionell

Mach das bloß nicht, auch wenn du so einen Beispieltext schon auf anderen Über-uns-Seiten gesehen hast. Wir haben diese Phrasen verinnerlicht, aber sie sagen überhaupt nichts aus. So schickst du potentielle Kunden ganz schnell zur Google-Suche zurück.

Was machen gute Über-uns-Seiten anders? Sie fassen nichts in Floskeln zusammen, sondern gehen ins Detail; erklären, beschreiben, erzählen bildlich. Was steht hinter der Qualität? Wie genau sieht der Service aus? Drösel das auf! Denn es muss ja gute Argumente dafür geben, wenn sowas behauptet wird.

Das Team richtig vorstellen

Das ist jetzt eigentlich kein richtiger Tipp, um einen Über-uns-Text auf der Website zu schreiben, aber: Auf diese Seite gehören Fotos. Und zwar vom Team. Ein Text darüber allein reicht nicht. Wir wollen ja sehen, mit wem wir’s da tun haben. Am besten noch ein Bild von jedem einzeln.

Und dann stell das Team vor. Ich finde es besonders schön, wenn zu jedem Mitglied ein kleiner persönlicher Text steht. Das geht auch stichpunktartig. Einem Unternehmen, dem seine Kieler Identität wichtig war, habe ich mal vorgeschlagen, dass jeder Mitarbeiter beantworten soll, was denn für ihn typisch norddeutsch ist. Eine schöne Möglichkeit, um Charakter und Persönlichkeit rüberzubringen und beim Leser Sympathiepunkte zu machen.

Erzähl eure Geschichte.

Bestimmt kennst du den Begriff „Storytelling“. Und genau das kannst du jetzt machen: auf der Über-uns-Seite eine Geschichte schreiben. Eure Geschichte. Denn Menschen lieben gute Storys!

Fang den Text ruhig ein bisschen dramatisch an:

Es war einmal (…)

oder

Wir schreiben das Jahr 2016.

oder auch

Wie alles begann

Und ich schwöre dir, die User werden weiterlesen.

 

Und dann? Hier ein paar Stichpunkte, an denen du dich orientieren kannst:

 

Wie seid ihr entstanden?

Warum wolltet ihr gründen?

Was treibt euch an?

Warum seid ihr gut?

Wie verlief euer Weg?

Was macht ihr am liebsten?

Welches Projekt lief besonders toll?

Warum könnt gerade ihr gut helfen?

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei euch aus?

Was macht ihr als Ausgleich zur Arbeit?

 

Mein Geheimtipp: so schreiben, dass jeder euch sympathisch findet

Um eine gute Über-uns-Seite zu schreiben, musst du auf eine bestimmte Zutat achten, wie dieser – etwas überspitzte 😉 – Beispieltext im Vergleich zeigt:

Hi, wir sind InstaMasters! Mit unseren Sales-Tricks gewinnst du monatlich an die 300 neue Follower und wirst mega-erfolgreich sein. Wir wussten schon früh, dass Instagram genau unser Ding ist und haben den Aufbau unserer Agentur straight durchgezogen. Seitdem sind wir jeden Morgen gut gelaunt, ausgeglichen und überzeugt von dem, was wir hier tun.

Äh, ja. Und jetzt nochmal anders:

Hi, wir sind InstaMasters! Mit unseren Sales-Tricks helfen wir dir, auf Instagram an Reichweite zu gewinnen – ganz ohne Hexenwerk. Wir lieben unseren Job als Agentur-CEOs, mussten da aber auch erstmal hinkommen. Vorher haben wir lange Zeit verschiedene Jobs ausprobiert. Nichts davon passte so richtig. Aber das macht nichts. Wer weiß schon auf Anhieb, wo er hinwill? Wir jedenfalls nicht.

 

Und jetzt die große Frage, welchen Text findest du sympathischer? Den zweiten, klar.

Warum? Weil InstaMasters dort nicht versucht, die geilste Agentur zu sein. Mit Perfektionismus gewinnst du keine Herzen. Besser ist es, wenn du auf dem Teppich bleibst – sowohl in der Beschreibung eurer Dienstleistung als auch, wenn es um euch selbst geht.

Erzähl den Lesern ruhig von euren kleinen Facetten, wenn du eine bodenständige Über-uns-Seite erstellen willst. Geh auf Umwege, Brüche und Herausforderungen ein. Auch darauf, was mal nicht so gut geklappt hat. Die besten Über-uns-Seiten sind die mit einem Augenzwinkern.

Social Proof einbauen

Ihr seid gut in dem, was ihr tut? Sehr schön – das lasst euch das von euren Kunden bezeugen! Bittet sie um positive Kundenreferenzen. Und dann streut ihr die im Fließtext ein. Eine schöne Möglichkeit, den Text der Über-uns-Seite auch mal von anderen erstellen zu lassen ;-). Und die ganze Seite abzurunden.

 

Smartphone mit Instragam Texten von Lena Instagram Account

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Nutze Verbindungswörter und dein Text klingt sofort flüssiger

Teaser schreiben: Beispiele für den Text, der deine Kunden anfixt

Den Teaser durchdacht zu schreiben lohnt sich, denn er ist der Klebstoff zwischen Überschrift und Fließtext. Hier ein paar Beispiele.

 

Erstmal kurz zur Definition: „Teaser“ bedeutet so viel wie „Anreißer“. Du findest diesen Textabschnitt sowohl in redaktionellen Beiträgen als auch auf Websites. „To tease“ heißt im Englischen „necken“ – ich vermute, weil der Teaser etwas Spannendes erzählt, aber mit der Pointe noch nicht rausrückt.

(Bitte verwechsel den Teaser nicht mit der Subline – die steht zwar auch unter der Headline, ist aber nur eine „Line“, also ein Satz oder eine Ellipse.)

Beginnen wir mal beim Aufbau eines Textes, der, klar, mit der Überschrift anfängt.

Von der Überschrift hängt ab, wie du danach den Teaser textest.

Sagen wir mal, du bist Fitnesstrainer und willst auf deiner Website dein Angebot bewerben. Du fängst also mit einer Headline an. Die sollte nicht länger als ein Satz sein:

Phantastisch fit – fühl dich wohl in deinem Körper

Dies ist eine Headline, die auf den Kundenvorteil und auf Emotionen abzielt. Kann man machen. Was der Leser jetzt aber noch nicht weiß: Dass es um einen Fitnesstrainer geht, der gebucht werden will. Also die klassischen W-Fragen. Du hast hier also eine Wissenslücke, die du mit dem Teaser schließen musst.

Deshalb macht es Sinn, den darauffolgenden Teaser wie in diesem Beispiel zu texten:

Hi, ich bin Thorsten Turnschuh, dein Personal Fitness Coach. Lass uns zusammen an deiner Wunschfigur arbeiten!

Jetzt weiß der Leser, um wen es geht, was derjenige leistet und was er machen soll, nämlich im persönlichen Training an der Wunschfigur arbeiten.

Du kannst es aber auch genau umgekehrt texten:

 

(Headline)

Thorsten Turnschuh, dein Personal Fitness Coach

(Teaser)

Fällt es dir alleine schwer, ins regelmäßige Training zu kommen? Zu zweit schaffen wir mehr – bis du dich in deinem Körper wieder wohlfühlst!

Du merkst: Der Teaser steht mit der Headline im Wechselspiel.

Kein Teil kann für sich allein stehen. Er richtet sich danach, was die Headline verrät oder eben nicht verrät. Und dann schafft der Teaser auch noch die Brücke zum Fließtext, der danach kommt.

Lass uns aber jetzt versuchen, den Teaser von Thorsten Turnschuh noch ein bisschen spannender zu schreiben. Dazu müssen wir den Teil des Themas finden, der für den Leser von größtem Interesse ist:

 

(Headline)

Thorsten Turnschuh, dein Personal Fitness Coach

(Teaser)

Ein Drill Instructor als Personal Trainer? Muss gar nicht sein. Mit welcher sanften Trainingsmethode ich dich in nur 3 Wochen wieder richtig sexy kriege, verrate ich dir hier.

 

Boah! Hier werden eine Menge Benefits in Aussicht gestellt – die der Leser aber erst erfährt, wenn er weiterliest. Und da er natürlich unbedingt sexy sein will, tut er das auch. Dieser Teaser erklärt also, um was es geht, und macht gleichzeitig neugierig auf den folgenden Fließtext.

Fang also immer mit der Headline an, dann kannst du darauf aufbauend den Teaser schreiben und davon wiederum den Fließtext ableiten. Achte darauf, dass sich Inhalte ergänzen, aber nicht doppeln.

Betrachte den Teaser als Köder für den Leser.

Denn die lesen Texte nicht Wort für Wort durch, sondern scannen ihn erst mal ab und überfliegen ihn. In wenigen Sekunden entscheiden sie: Interessiert mich das oder suche ich meine Lösung auf einer anderen Website?

Ein kurzer Teaser bietet deshalb die perfekte Möglichkeit zu entscheiden, ob sie sich die Zeit für den ausführlichen Fließtext nehmen wollen.

Was du beim Teaser schreiben noch beachten solltest:

Für den Teaser gelten dieselben Textregeln wie auch für andere Textsorten, das heißt:

  • Sprich deinen Leser immer direkt an
  • Einfache und verständliche Sprache wählen
  • und zwei, maximal drei Sätze reichen

Und was ist mit Keywords?

Müssen die auch in den Teaser? Klares jein. Streng genommen muss das Keyword sowohl in die Headline als auch in den Teaser. Da der Teaser ja aber nun mal direkt nach der Headline kommt, kann es passieren, dass das Keyword zu dicht aufeinanderfolgt, sich Infos doppeln und der Text außerdem komisch klingt.

Hier ein Beispiel, wie du Keywords im Teaser nicht texten solltest:

(Headline)

Ihr Makler in Oberammergau: Müller Immobilien

(Teaser)

Wir als Makler in Oberammergau bieten Ihnen den besten Service vor Ort, um Ihre Immobilie zu finden – individuell und auf Sie zugeschnitten.

 

Hier merkst du sofort, dass „Makler Oberammergau“ viel zu eng aneinandergeklatscht ist – der Text wirkt künstlich.

Füge also das Keyword im Zweifel lieber in die Headline, also die <h1> ein, denn die ist für Google wichtiger als der Teaser. Dann lässt du es im Teaser weg und bringst es dafür danach noch ein paar Mal in der <h2> unter. Dass sich der Text vernünftig liest, ist immer wichtiger als SEO.

Sag mir gern, ob dir die Beispiele zum Teaser texten geholfen haben! 🙂

 

 

 

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Fragen an eine freie Texterin: das typische Kundentelefonat

Natürlich kauft niemand die Katze im Sack. Und keiner bucht eine freie Texterin, ohne sich vorher mit ihr ausgetauscht zu haben. Deshalb können mich potentielle Kunden vor einer Zusammenarbeit anrufen oder mit mir zoomen, um abzustecken, ob ich die richtige Texterin für die neue Website oder die Social-Media-Beiträge bin.

Im Laufe der Zeit habe ich gemerkt, wie sehr sich diese Gespräche doch immer ähneln – Menschen, die eine freie Texterin finden wollen, treibt eben Ähnliches um. Deshalb habe ich die gängigsten Wortwechsel mal hier zusammengetragen. Achtung: Dieses Gespräch hat so nie stattgefunden (bedeutungsvolles Händefuchteln). Außer in seinen Einzelteilen ;-).

 

Lüneburg. Das Smartphone klingelt. Die freiberufliche Texterin Lena Block lässt einmal die Nackenwirbel knacken und nimmt ab.

„Guten Tag Frau Block, wir sind das Unternehmen Mustermann. Wir stellen Beispielprodukte her und suchen eine freie Texterin, und ich hab Sie zufällig im Internet gefunden.“

„Zufällig?“

„Bitte?“

„Vielleicht weniger zufällig, als Sie denken, sondern eher Dank meiner Suchmaschinenoptimierung.“

„Ach so! Ja genau, wegen SEO rufe ich auch an. Also Ihre Werbeagentur ist ja in Lüneburg, ne? Texten Sie dann auch nur für die Lüneburger Region?“

„Eine ganze Werbeagentur bin ich eigentlich nicht, sondern „nur“ freie Texterin. Aber ja, ich arbeite von Lüneburg aus. Das ist aber für eine Zusammenarbeit egal.“

 „Ist das denn nicht essenziell für gute Texte, dass man sich vorher mal irgendwie kennengelernt hat?“

„In den meisten Fällen reichen Videokonferenzen, Gespräche und mein Fragebogen, um ein Gefühl für den Kunden zu bekommen.“

 „Gut. Wir sitzen nämlich in Fulda. Und brauchen neue Texte für unsere Website. Können wir einen kostenlosen Probetext von Ihnen haben, damit wir wissen, ob wir zusammenpassen?“

„Och, Herr Mustermann.“

„Hm?“

„Kostenlose Probetexte waren früher mal üblich. Aber sowas mache ich nicht. Sie können auf meiner Website, auf Instagram und an meinen Referenzen sehen, wie ich texte. Das verschafft Ihnen einen guten Eindruck. Ich arbeite nicht umsonst.“

„Ja, aber ich weiß ja nicht, ob Sie auch UNSERE Tonalität treffen.“

„Na ja, Sie gehen doch auch nicht ins Restaurant und sagen, ich weiß ja gar nicht, ob mir IHR Schnitzel schmeckt, deshalb hätte ich gern erstmal einen Happen gratis.“

„Hmmm….“

„Außerdem gibt’s bei mir immer eine Korrekturstufe inklusive.“

„Na gut. Was haben Sie als freie Texterin denn für Cent-pro-Wort-Preise?“

„Auch das mach ich nicht.“

„Aber so verrechnen freie Werbetexterinnen doch.“

„Nein, nur manche, und es ist auch nicht empfehlenswert. Diese Art der Vergütung finde ich nicht wertschätzend und es bläht Texte auch nur unnötig auf.“

„Aber ich bezahle Sie doch nach der Menge des Textes, Frau Block.“

„Sie bezahlen mich für die Transferleistung. Für die 15 Jahre Texterfahrung, dank derer ich Ihre Website in kurzer Zeit texte.“

„In kurzer Zeit, sehr gut. Also kann ich mit dem Text im Lauf der nächsten Tage rechnen?“

„Na also erstmal muss ich ja noch die anderen Kunden verarzten, die schon länger an Bord sind; so kurzfristig geht das nicht.“

„Hehee.“

„?“

„Da fiel mir jetzt spontan ein Wortspiel zu ein, aber lieber nicht.“

„Schießen Sie los!“

„Ach, Sie als freie Texterin, da blamier ich mich ja.“

„Das sagen meine Freunde auch immer. Aber ich mach doch nicht den ganzen Tag Wortwitze, nur weil ich Texterin bin.“

„Also wie lange dauert denn so ein Website-Projekt bei Ihnen?“

„Das kommt drauf an. Ist wie Ping Pong. Je zügiger wir uns den Ball gegenseitig zuspielen, desto schneller werden wir fertig sein.“

„Was muss ich denn machen?“

„Na, mich briefen…den Fragebogen ausfüllen…Input zur Verfügung stellen und Korrekturen zusenden und so.“

„Okay. Layout machen Sie nicht, oder?“

„Dafür hab ich eine Design-Partnerin, die ich bei Bedarf mit ins Boot hole.“

„Also hab ich da doch ne kleine Werbeagentur gefunden.“

„Na ja, eher eine freie Texterin mit Netzwerk. Ich würd Ihnen dann erstmal meine Preisliste und die AGB zuschicken, in Ordnung?“

„Ich wollte jetzt eigentlich schon mal was über die Keywords erzählen.“

„Verstehe ich sehr gut, aber schauen Sie sich bitte zunächst meine Konditionen an. Stellen Sie sich vor, Sie erzählen mir jetzt schon alles und merken dann bei einem Blick auf mein Angebot, dass Ihnen da was nicht zusagt. Dann haben Sie Ihre Zeit umsonst investiert.“

„Und Sie auch.“

„Ja, ich auch, aber ich dachte, ich bleib mal bei Ihrer Perspektive.“

„Okay, versteh ich. Dann machen wir es so rum. Danke schon mal für das Gespräch, Frau Block!“

„Herr Mustermann?“

„Ja?“

„Nun sagen Sie doch nochmal Ihr Wortspiel.“

„Nein.“

„Och, büdde, kommen Sie! Herr Mustermann…!“

 

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Marketing-Glossar & Textbegriffe: von Zwischenköpfen und anderen Kuriositäten

Hat dich schon mal ein Kunde freundlich darauf hingewiesen, dass er dein Fach-Kauderwelsch nicht versteht? Manchmal stecken wir so in unserer Expertisensprache drin, dass wir gar nicht merken, dass Laien dabei das Stirnrunzeln kriegen. Das betrifft bei mir vor allem Begriffe aus Werbung und Marketing – Schlagwörter wie „Hurensohn“ kennt halt niemand :-D.

Wenn du dich fürs Texten und Online Marketing interessierst und schon immer mal merkwürdige Begriffe wie „Störer“ in einem Glossar nachschlagen wolltest, kannst du das hier tun: In meinem Mini-Marketing-Lexikon erkläre ich dir alle Schlagwörter, die ich als Texterin täglich benutze.

Natürlich decke ich hier nicht sämtliche Stichworte ab. Wenn dir im Glossar bestimmte Marketing-Begriffe fehlen, sag mir gern Bescheid. Ich werde mein Lexikon nach und nach erweitern.

Ad

Der Begriff für Online-Anzeigen. „Ad“ ist englisch und die Abkürzung für „Advertisement“, also „Werbung“. Mit Ads bei Google oder Facebook/Instagram kannst du deinen Content und deine Angebote sichtbarer machen. Nur auf organisches Wachstum zu setzen ist deutlich langwieriger.

Alliteration

Bitte ein Bit!“ , „Actimel aktiviert Abwehrkräfte“ –  kennt jeder, merkt sich jeder. Diese Slogans sind deshalb so griffig, weil sie eine Alliteration beinhalten.

Der Gleichklang der Wörter bewirkt im Kopf, dass sie als Kette zusammengehöriger Laute abgespeichert und erinnert werden. Das lässt sich super auf Headlines und Texteinstiege anwenden. Der Text wirkt sofort geschmeidig und in sich rund.

Branding

Kommt von „Brand“ = „Marke“ und meint die Markenführung, mit der du deine -> Positionierung ausdrückst. Du bietest also a b an für Zielgruppe x y und zeigst das, indem du dich auf ein bestimmtes Verhalten, ein bestimmtes Design und eine bestimmte Art zu texten festlegst.

Damit erzielst du einen Wiedererkennungseffekt bei deiner Zielgruppe, machst dich zur Marke und grenzt dich vom Wettbewerb ab.

Benefit

Der Nutzen, den der Kunde von deinem Produkt oder deiner Dienstleistung hat. Stell den Benefit immer in den Mittelpunkt, bevor du lang und breit über dich selbst redest – meiner Meinung nach der größte Fehler auf Unternehmer-Websites.

Briefing

Da kriegen Texter sofort ein nervöses Zucken am Auge: Wenn Kunden einen Text in Auftrag geben und zur Erklärung sagen, na ja, er solle sich halt knackig lesen. Könnte ich ein Wort auf dem Scheiterhaufen verbrennen, dann wäre es „knackig“. Ein richtiges Briefing („Informationsgespräch“) dagegen teilt dem Texter Folgendes mit:

  • Worum geht’s im Text?
  • Wo soll er erscheinen?
  • Wer ist die -> Zielgruppe?
  • Was ist das Ziel des Textes?
  • Wie lang soll der Text sein und bis wann muss er fertig sein?
  • Was für eine ->Tonalität soll er haben?

Haben Kunden all diese Fragen schon vorbereitet, schwebe ich natürlich im siebten Texter-Himmel. Gibt es noch Unsicherheiten, können wir die auch gemeinsam klären. Aber bitte, bitte: Sag nicht „knackig“. Schluchz.

    Bullet

    Hast du schon den Text unter „Briefing“ gelesen? Dort siehst du “Bullets”, englisch für „Kugeln“. Gemeint sind die Pünktchen, die wir für Aufzählungen verwenden. Sie bringen Struktur in den Text und machen die Inhalte leichter erfassbar.

    Call to Action

    Potentielle Kunden sind wie kleine Kinder: Du musst sie an die Hand nehmen und ihnen erklären, was sie machen sollen. Sonst nicken sie womöglich, sagen „Das war ein schöner Text“ und verschwinden wieder im Web-Nirwana, ohne was gekauft oder gebucht zu haben.

    Deshalb brauchst du einen Call to Action, also eine Handlungsaufforderung.

    Meistens steht der Call to Action am Ende eines Textes und klingt so:

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    Rufen Sie uns an unter 01234 und lassen Sie uns herausfinden, was wir für Sie tun können.

    Copy

    Die englische Bezeichnung für “Text” oder auch “Fließtext“. Es gibt auch noch „Long Copy“, also ein langer Text. Und „Texter“ ist im Englischen ein „Copywriter“.

    Dach-Metapher

    Kann man machen, muss man aber nicht: Sich ein bestimmtes Thema oder einen Aufhänger raussuchen und dann den Text darauf abstimmen. Stell dir vor, du bist Berater auf Sylt und nimmst deshalb als Dach-Metapher „maritim“.

    Dann lesen sich deine Texte so:

    „Mit unserem Coaching-Kompass segeln Sie immer in die richtige Richtung, bis Sie sicher im Hafen ankommen. Auch wenn es mal starken Gegenwind gibt und kein Land in Sicht….“ usw.

    Wie gesagt: Das kann man machen, geht aber auch schnell in die Hose, wenn man’s übertreibt.

    Emotionen

    Kein Marketing-Lexikon ohne Emotionen! Denn sie sind der wahre Trigger, über den sich Produkte über Dienstleistungen wirklich verkaufen. Stell dir vor, du bist Kosmetikerin und behandelst Kundinnen mit Akne.

    Nun könntest du also sagen: „Am Ende der Behandlungen haben Sie wieder reine Haut“. Das wäre der ->Benefit. Aber mit welchem Gefühl ist diese reine Haut für die Kundinnen verbunden?

    Mit dem Gefühl, sich endlich wieder selbstbewusst und schön fühlen. Vielleicht verliebt sich sogar jemand in sie, weil sie so toll aussieht. Das sind die Emotionen, die in deine Texte müssen. Also immer einen Schritt weiter denken!

    Fetten

    Traurig, aber wahr: Leser scannen deinen Text nur ab, statt ihn sorgfältig und Wort für Wort durchzugehen. Du kannst ihnen aber Ankerpunkte fürs Auge bieten, die ihnen quasi entgegenspringen, Orientierung geben und die wichtigsten Infos liefern.

    Ich mache das in diesem Text mal beispielhaft, bin aber eigentlich kein Fett-Fan. Zwischen-Headlines und Absätze helfen ja auch.

    Floskel

    Wörter, die so oft benutzt worden und so nichtssagend sind, dass sie Leser eher abschrecken als überzeugen. Das hier sind die schlimmsten, wie ich finde:

    • Flexibilität
    • Innovation
    • Kompetenz
    • Leistung
    • Leidenschaft
    • Professionalität
    • Qualität
    • Service
    • Tradition

    Benutze die bitte nur, wenn du sie im nächsten Satz auch erklärst. Sonst bleibt‘s ne leere Worthülse.

    h1 – h6

    Die Überschriftenhierarchie auf Websites. Das h steht für „heading“ = „Überschrift“. Die h1 ist die oberste und wichtigste Ebene, die h6 die niedrigste und kleinste. Bei welcher h du welchen Text einbaust, spielt für -> Keywords eine wichtige Rolle. So sollte es die h1 idealerweise nur einmal geben und sie muss unbedingt das Keyword enthalten.

    Headline

    Englisch für „Überschrift“. Siehe dazu auch -> h1. Es gibt eine Haupt-Überschrift und innerhalb des Textes Zwischenheadlines, kurz Zwischenhead. In der Agentur brüllte mir mal ein Grafiker aus dem Nebenzimmer rüber, dass die Zwischenhead im Text noch fehle. Der Mensch kürzt halt ab, wo er kann. Zwischenheads lockern den Text auf, führen den Leser und sagen ihm beim Überfliegen, was er thematisch an welcher Stelle findet.

    Homepage

    Die Startseite einer -> Website. Und NUR die Startseite. Das ist so einer der Begriffe, die im Marketing gern verwechselt werden: Viele sagen Homepage und meinen damit die ganze Website. Ist okay, wenn man Steuerfachangestellter oder Yoga-Lehrerin ist. Aber wer im Online-Marketing unterwegs ist, sollte den Unterschied schon kennen.

    Keyword

    Keywords sind in der Print-Kommunikation egal, bei Online-Texten aber überlebenswichtig. Denn sie sorgen dafür, dass deine Website gefunden wird. Du kennst das ja, wenn du etwas bei Google suchst, zum Beispiel „Bio-Hundeseife“.

    Google bietet dir dann Suchergebnisse an. Es gibt im Web sicher mehrere hundert Websites, die Bio-Hundeseife verkaufen. Aber du wirst höchstwahrscheinlich auf einen der ersten Vorschläge klicken. Denen kaufst du dann die Hundeseife ab. Nicht aber den Suchergebnissen ( -> Metadescription) von Seite 2, denn so weit klickt keiner.

    Damit Websites also auf Seite 1 bei Google landen und mehr Kunden gewinnen, werden Keywords, „Schlüsselwörter“, in den Text eingebaut. Derjenige also, der besonders oft und geschickt „Bio-Hundeseife“ in den Text einbaut, hat gute Chancen, weit oben zu ranken.

    Soweit die Kurzfassung. Jetzt könnte ich noch Seiten über Keywords schreiben. Aber hier muss die Übersicht reichen.

    Metadescription

    Das, was User als erstes von einer Website sehen, wenn sie einen Suchbegriff bei Google eingeben. Google zeigt dir Suchergebnisse von Websites an, die zu deinem Suchbegriff passen. Das sind dann Seitenbeschreibungen, die du als Website-Betreiber vorher texten und im Backend hinterlegen kannst.

    Manchmal kannst du sehen, dass diese Seitenbeschreibungen wegen der Zeichenbegrenzung mitten im Satz aufhören. Und auch nicht unbedingt eine attraktive Zusammenfassung vom Inhalt der jeweiligen Seite bieten. Deshalb solltest du Meta Descriptions unbedingt sorgsam texten, wenn du eine neue Seite veröffentlichst – sei es vom Blog oder Startseite.

    Positionierung

    Einer der wichtigsten Begriffe überhaupt in der Werbung. Denn mit der Positionierung beginnt jeder Unternehmer, bevor er Texte, Website oder Ads veröffentlicht. Sich positionieren bedeutet, dass du definierst, was genau du anbietest, für wen, für was du stehst und für was nicht. Und davon leitest du dann Design, Text, Bildwelt und Ads ab.

    SEO

    Englisch für „Search engine optimization“, zu deutsch Suchmaschinenoptimierung. Dazu zählen alle Maßnahmen, die dazu führen, dass deine Website gut bei Google rankt. Die wichtigsten Faktoren dabei sind der Text und ->Keywords.

    Störer

    Der Störer heißt Störer, weil er stört. Im Blickfeld. In ihm steht etwas, was der Leser unbedingt sehen soll. Im Print ist das vielleicht ein leuchtend roter Kreis, in dem „Sonderangebot“ steht. Auf einer Website kann das ein Pop up mit einem Aufruf zur Newsletter-Anmeldung sein. Auf jeden Fall fällt der Blick dort hin und der Leser registriert den Text.

    Storytelling

    Eins meiner liebsten Schlagwörter aus der Werbung.  Die Idee: Menschen mit Geschichten bzw. detailliertem Erzählen kriegen. Denn jeder liest gern Geschichten, die Empathie und Emotionen transportieren.

    Ich könnte dir z. B. sagen, dass ich dieses Jahr regelmäßig Feed-Beiträge bei Instagram gepostet habe.

    Oder aber ich sage:

    In diesem Jahr habe ich 60 Posts veröffentlicht, dafür 150 Stunden bei Canva rumgebastelt, literweise Melitta Auslese getrunken und bei jedem neuen Like einen kleinen Satz in meinem Stuhl gemacht.

    Positiver und vor allem stärker in Erinnerung bleiben wird natürlich die letzte, ausführliche Version.

    Tonalität / Tone of Voice

    Wenn du Verkaufstexte schreibst, dann stimmst du nicht nur den Inhalt, sondern auch den Klang des Textes auf deine -> Zielgruppe ab, sodass die sich dann auch angesprochen fühlt. Das ist die Tonalität. Willst du beispielsweise Jugendliche erreichen, brauchst du dafür

    top Skills, denn das ist der schwierigste Job ever.

    Oder

    möchten Sie bei uns eine schwarze Kreditkarte beantragen? Ihr Anliegen wird selbstverständlich unsere ganze Aufmerksamkeit finden.

    USP

    Eines der häufigsten Begriffe aus der Werbung: „Unique selling proposition“, zu deutsch etwa „Alleinstellungsmerkmal“. Also das, was man als Unternehmer unbedingt hervorheben soll, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Du lieferst schneller als alle anderen oder deine Produkte halten 30 Jahre, bis sie kaputt gehen? Glückwunsch, dann hast du ein USP. Mittlerweile rücken aber immer mehr Marketer von dieser Idee ab. Wie soll auch jeder Friseur und jeder Virtual Assistent in Deutschland ein USP haben? Das ist schlichtweg nicht leistbar.

    Webseite

    Eine Unterseite der -> Website, also zum Beispiel Leistungen oder Über mich. Bitte immer scharf abgrenzen von der Website und der -> Homepage.

    Website

    Darf im Marketing Glossar natürlich nicht fehlen: die Website. Mit Betonung auf S I T E . Die Website ist die Gesamtheit deiner Online-Präsenz, zusammengesetzt aus Startseite/Homepage und den anderen WebSEITEN, also Unterseiten.

    Werbetexter

    Ein junger, kreativer Mensch mit Hoodie und kaputter Jeans, der in einer Werbeagentur angestellt ist. Dort schiebt er mit Vorliebe Überstunden am Kicker und ernährt sich von Smileys Pizza, um sich Kampagnen für einen Witz von Gehalt auszudenken.

    Das waren jetzt etwas viele Klischees auf einmal. Aber auch an Klischees ist eventuell was dran;-).

    Zielgruppe

    Die Summe von Personen, für die du einen Text schreibst. Sie grenzt sich von anderen ab durch

    • das Geschlecht,
    • das Alter,
    • die Situation/Herausforderung,
    • den sozialen Stand,
    • die politische / religiöse Einstellung
    • und die Berufszugehörigkeit.

    Um eine bestimmte Zielgruppe zu erreichen, musst du ihre Wünsche und Pain Points („Schmerzpunkte“) kennen und die ->Tonalität auf sie abstimmen.

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    Lektor, Korrektor oder Texter: Wer ist zuständig für fehlerfreie Texte?

    Vor ein paar Tagen war es mal wieder soweit: „Bügel doch erstmal den Fehler da aus“, schrieb mir jemand unter einen Post auf Instagram.

    Derbst uncharmant. Ich hasse solche Leute. Haben die nichts zu tun? Allerdings hatte er inhaltlich Recht. Da klatschten auf der Folie zwei Wörter aneinander, und ich hatte das erst nach dem Hochladen und vielen Likes entdeckt. Korrigieren unmöglich. Blöd.

    Sollten Texter das nicht besser können?

     

    Dazu fällt mir immer die Postkarte aus Agenturzeiten ein, die eine Textkollegin an ihrem Mac hängen hatte: „Ich bin Kreative, keine Lektorin!“ Diese Kollegin stampfte ganze Kampagnenkonzepte an einem Tag aus dem Boden, war wortwitzig und eine Expertin im Dialogmarketing. Trotzdem butterte sie regelmäßig Fehler in ihre Texte.

    Das fand aber niemand weiter schlimm. Denn in der Agentur war klar: Kreative Skills sind etwas anderes als Rechtschreib-Skills. Bevor ein Text gedruckt bzw. veröffentlicht wird, guckt ein externes Lektorat drauf. Das wussten auch die Kunden. Keiner der Texter musste die Verantwortung für fehlerhafte Texte tragen.

    Wir Texter mussten sehr oft Gutscheine ausformulieren, und es war ein Running Gag, dass wir uns nie merken konnten, ob es Gratis Packung, Gratis-Packung oder gratis Packung heißen musste. Um ehrlich zu sein, ich weiß es immer noch nicht und müsste wieder nachschauen.

    Aber wenn ein Texter nicht für fehlerfreie Texte zu sorgen hat, was kannst du dann von ihm erwarten?

     

    Dass er weiß, wie Texte verkaufen. Dass er sich mit Verkaufspsychologie, (Dialog-) Marketing, Zielgruppen und SEO auskennt, und daraus einen Text formt, der natürlich möglichst fehlerfrei ist. Aber nicht zu 100 Prozent. Das ist nicht sein Job, sondern der eines Lektors beziehungsweise Korrektors.

    Ein Korrektor prüft Texte hinsichtlich Rechtschreibung, Grammatik, Typografie und Interpunktion. Und wenn er was findet, zeichnet er Fehler zur Korrektur an und schickt dir den Text zurück. Ein Lektor hingegen bezieht auch Stilistisches mit ein.

    Oder er liest gleich ganze Romane in Verlagen gegen. Die Begriffe Lektor und Korrektor werden gern mal miteinander verwechselt, aber gemeint ist meistens, dass jemand „da nochmal drüberschaut“.

    Und was, wenn doch mal Fehler durchflutschen?

     

    Dann ist das zunächst mal sehr menschlich. Jeder macht Fehler. Ich mache Fehler. Immer die gleichen (oder dieselben?), fürchte ich. Als Faustregel gilt:

    Je größer dein Unternehmen, desto eher wird absolute Fehlerlosigkeit erwartet. Bist du aber beispielsweise Solo-Preneur und fabrizierst einen Buchstabendreher in einem Instagram-Post – ja nun, so what.

    Außerdem: Wenn du Texte schreibst, mit denen du verkaufen willst, kommt es nicht darauf an, ob du zu Fehlern tendierst. Sondern wie du damit umgehst.

    Hier ein Satz, den ich neulich auf einer Website gesehen habe:

    In der Blog Kategorie Kundenakqise warten Tips und Tricks rund um die Kundengewinung als Freelancen auf dich.

    Vielleicht ist der Verfasser einfach nicht so gut im Schreiben, vielleicht ist er Legastheniker, vielleicht hatte er Zeitdruck. Alles gute Gründe.

    Aber:

    Wenn ich mit meinen Texten überzeugen und bei potentiellen Kunden den bestmöglichen Eindruck machen will, dann sorge ich doch irgendwie dafür, dass die Texte fehlerfrei sind. Notfalls durch Bezahlung eines Korrektors. Es gibt so viele freiberufliche Korrektoren da draußen, die das zeitnah und zu fairen Preisen erledigen.

    Wenn die Texte eines Dienstleisters nur so von Fehlern wimmeln, dann ziehe ich daraus Rückschlüsse zur Zusammenarbeit. Wie sorgfältig und gewissenhaft agiert wohl jemand, dem die eigenen Texte und deren Wirkung egal sind? Hat der denn keinen Respekt vor seinen Lesern?

    Ich finde: Mal ein Fehler ist okay. Viele sind ein Grund, zurück zur Google-Suche zu gehen.

    Was du tun kannst, um Fehler in deinen Texten zu vermeiden:

     

    Natürlich gibt es da zuerst mal das klassische Vier-Augen-Prinzip, du lässt also jemand anderen über deinen fertigen Text drüberschauen. Denn manchmal sieht man den eigenen Text bzw. Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.

    Was du sonst noch machen kannst:

    • Die Rechtschreibüberprüfung von Word nutzen
    • Tools wie www.rechtschreibpruefung24.de hinzuziehen
    • Wenn du ganz, ganz sichergehen willst: ein professionelles Lektorat engagieren

    Selbst wenn du zu vielen Fehlern beim Schreiben neigst – du kannst mit diesen Hilfen ganz autodidaktisch dafür sorgen, dass dir nichts durchflutscht. Und deine Texte dann auch professionell wirken.

    So. Jetzt bin ich mit dem Text hier fertig. Ich lasse ihn mindestens bis morgen unveröffentlicht, und dann lese ich ihn nochmal sehr gründlich durch, bevor ich ihn hochlade. Auf dass er möglichst wenig Fehler enthalten möge ;-).

     

     

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