Blogartikel erstellen oder schreiben lassen? Hauptsache, bloggen!

Blogartikel erstellen oder schreiben lassen? Hauptsache, bloggen!

Viele KMU und Solo-Selbständige haben noch nicht so richtig verstanden, warum es lohnt zu bloggen oder Blogartikel schreiben zu lassen. Macht nichts: Fang lieber jetzt als nie mit Bloggen an und mach dadurch mehr Umsatz – wie, liest du hier.

 ***

Am Anfang war das Missverständnis.

Als Texterin, die online von Kunden gefunden wird, pflege ich zwei Kanäle: meine Website und Instagram. Mit dem Bloggen auf meiner Website habe ich spät angefangen und bis dato nur die Standard-Unterseiten erstellen lassen. Also eben Start, Leistungen, Über mich,…aber keinen Blog.

Eine Texterin ohne eigenen Blog? Ja, weil Instagram prima funktionierte. Dort kamen verlässlich Aufträge rein. Der Effekt war folgender:

Weil Instagram ja so flutschte, konzentrierte ich mich ganz auf Social Media als Akquise-Tool. Dadurch kamen dort noch mehr Kundenanfragen rein. Was ja ansich auch fein war. Nur machte ich einen Denkfehler: Es war nicht Instagram, was funktionierte, es war meine Website, die NICHT funktionierte.

Weil ich nicht bloggte.

Hätte ich von Anfang an ans Blogartikel schreiben gedacht, wäre ich jetzt Online-Millionärin und wieder offline. Nein, Spaß. Aber ich wäre schneller gewachsen.

Warum also mit Bloggen anfangen?

Blogartikel schreiben = online Reichweite gewinnen

Je mehr du bloggst, desto öfter wirst du online gefunden. Dazu ein verkürzter und vereinfachter Exkurs in die Suchmaschinenoptimierung:

Deine Website wird von Interessenten gefunden, wenn du bei Google vorn in den Suchergebnissen auftauchst. Dort kommst du hin, wenn du sie optimierst. Du kannst jede deiner Unterseiten auf ein bestimmtes Thema optimieren. Aber eben auch alle Blogartikel, die du geschrieben hast!

Mit jedem neuen Blogbeitrag, den du erstellst und deiner Website hinzufügst, gewinnst du also online an Reichweite.

Bestimmt gibt es zu deinem Thema unzählige Sub-Themen, die bei Google gesucht werden, aber nicht von deinen Standard-Seiten abgedeckt werden können.

Natürlich kannst und sollst du deine Startseite oder deine Salespage auch für Google optimieren. Aber das sind eben nur 3 bis 5 Seiten, die dir dafür zur Verfügung stehen. Wenn du aber deinen Blog dazuaddierst, gewinnt dein Online-Auftritt mit jeder neuen Seite an Volumen.

Mal mein eigenes Beispiel für solche Blogartikel: Ich bin Texterin, also blogge ich über Themen wie SEO, Tonalität, flüssiges Schreiben oder Floskeln.

Und das ist auch der Punkt, wie du mit Bloggen Geld verdienen kannst:

Indem du bloggst und suchmaschinenoptimierst, gewinnst du an Reichweite. Und je mehr Reichweite, desto mehr potentielle Kunden machst du auf dich aufmerksam.

Oder noch anders formuliert: Erst Blogartikel schreiben, den dann für dich ranken lassen und Interessenten auf dich aufmerksam machen, während du Cocktails am Strand schlürfst. Denn ist der Blog erstmal erstellt und online auf der Website, arbeitet er rund um die Uhr für dich.

Neben der Reichweite gibt es noch einen Grund, Blogartikel zu schreiben:

Du kannst dein Know-how unter Beweis stellen.

Dazu mal der Vergleich von Online-Dienstleistern mit einem Geschäft in einer Einkaufsstraße: Wenn du überlegst, ein Produkt zu kaufen, kannst du in den Laden gehen, es dir genau anschauen oder anziehen und genau unter die Lupe nehmen. Denn du willst ja vorher prüfen, wofür du dein Geld ausgibst.

Online geht das natürlich nicht so leicht. Behauptet werden kann ja alles. Deshalb sind Blogartikel ein super Beispiel dafür, wie du das Vertrauen von Interessenten gewinnen kannst:

Hundetrainer bloggen über das richtige Futter und geben Tipps, wie Hunde folgsam an der Leine laufen. Fitnesstrainer bloggen darüber, warum du rechtzeitig mit Workout anfangen solltest, wenn du im Sommer schlank sein willst. Und Instagram Coaches schreiben Blogartikel übers Posten, um noch ein Beispiel zu nennen.

Dadurch entsteht beim Leser der Eindruck, okay, der weiß, wovon er spricht, da buch ich jetzt mal.

Blogartikel schreiben oder erstellen lassen?

Die beiden Währungen, über die wir da reden müssen, sind Zeit und Geld.

Hast du das nötige Kleingeld, aber keine Zeit (und keine Lust?), kannst du einen Online-Texter zum Blogartikel schreiben engagieren.

Hast du kein Budget, aber Zeit und Bock dich einzufuchsen, kannst du den Blog selbst erstellen, auch als Anfänger. Der Weg ist das Ziel – mit jedem geschriebenen Blogartikel wirst du besser.

Beachte beim Bloggen einfach diese Grund-Tipps:

– Ein Blogartikel muss deine Zielgruppe entweder gut unterhalten oder ihr Mehrwert bieten. Versuche, nach dem Prinzip Problem – Problemlösung zu denken: Deine Zielgruppe sucht die Lösung für eine Herausforderung, will was wissen oder lernen, und du bietest genau dazu die Antwort.

– Strukturiere deinen Blogartikel in

  • Headline
  • Teaser
  • Einleitung /Problemhinführung
  • Hauptteil / Problemlösung
  • Call to Action/ Handlungsaufforderung

– Sprich den Leser direkt an: „Du“ oder „Sie“ statt neutrales „man“.

– Gestalte den Blogartikel luftig, zum Beispiel durch Absätze, Zwischen-Headlines und Aufzählungen. Fettungen gehen auch, muss man aber mögen.

– Lass dich als Anfänger nicht verunsichern, wenn sich das Blog erstellen holprig anfühlt. Vertraue darauf, dass es deine unverwechselbare Persönlichkeit ist, die zwischen den Zeilen durchschimmert.

– Lass den Blogartikel nach dem Schreiben einen Tag liegen und lies ihn vorm Onlinestellen Korrektur, zum Beispiel mit der Vorlesefunktion von Word.

Zum Schluss noch ein ganz wichtiger Tipp zum Bloggen:

Studiere vorm Schreiben ruhig die Blogartikel auf den Websites von Mitbewerbern. Aber nur zur Inspiration, niemals zum Kopieren. Das ist schlicht verboten. Außerdem willst du ja nicht wie die Konkurrenz klingen, sondern deine eigener Bloggerstimme finden. Und dazu musst du nur eins:

mit dem Bloggen anfangen.

 

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Schreib doch mal freundlich, du Horst! – Über Netiquette im Web

Wir sehen und hören die Menschen nicht, mit denen wir im Web schreiben. Das bringt die unschönen Seiten in uns hervor.

 

Mein Handy piept, eine Nachricht ist bei Instagram eingegangen. Anke, Pferdewirtin aus Schwerin, kommt ohne Umschweife zum Punkt:

„Machst du auch Layout?“

An das Gute im Menschen glaubend, lächle ich mein Display an und antworte:

„Hallo Anke! Nein, das überlasse ich lieber meiner Designpartnerin. Ich bin Texterin. Kann ich dir damit irgendwie weiterhelfen? Viele Grüße, Lena“

Ich sehe dann am Status, dass Anke meine Nachricht liest. Antworten tut sie – nichts.

Willkommen im Web des Jahres 2022, in dem Produkte verkauft und Dienstleistungen angepriesen werden, wo der Erfolg in Followern gemessen wird und jeder seine eigene beste Version ist.

Dazu nehme man noch zwei Zutaten:

– die Anonymität des Webs
– und ein Machtverhältnis: Der Kunde ist König, der Anbieter braucht den Kunden.

Dabei heraus kommt dann sowas wie mit Anke: Menschen, die sich nicht um Umgangsformen scheren, sondern sich verhalten, wie das für sie selbst am bequemsten ist. Wir stehen unseren Gesprächspartnern nicht von Angesicht zu Angesicht gegenüber; Zuhause mit dem Smartphone auf der Couch kann einem ja keiner was.

Dabei muss man noch unterscheiden zwischen der Website und Kanälen wie Facebook und Instagram. Auf unserer eigenen Website haben wir Hoheitsrecht, dort müssen wir uns nicht so viel auseinandersetzen wie auf Social Media. Aber dort steppt der Kommunikationsbär dann umso mehr:

 

Zuerst mal sind die Kaltakquise-Sprachnachrichten.

 

„Möönsch Halloooo, du, Lena, was für ein tolles Profil du hast, echt stark, und da wollte ich dir mal Hi sagen und vielleicht können wir uns connecten, wie du ja vielleicht siehst, bin ich Mindset Coach und wenn du Lust hast, lass uns dein Business aufs nächste Level heben! Ciao du, dein Sven.“

Schuldig im Sinne der Anklage, denn Sven hat mir grad eine Minute meines Lebens geraubt, weil ich mir seine Nachricht anhören musste.

Dann gibt es da die Accounts von Social-Media-Experten, die ihre Posts „Truthbomb“ nennen und dir mitteilen, dass du nur allein Schuld bist, wenn du nicht aus‘m Quark kommst und 20.000 Umsatz im Monat machst.

Und natürlich die Leute, die unter die Posts schreiben „Cooler Beitrag! Schau auch mal bei mir vorbei.“ Die könnten ihr Desinteresse nicht deutlicher machen.

Charmant auch der Follower, der unter einem Post kommentierte: „Gibt’s die Rechtschreibfehler bei dir gratis dazu?“

Diesen Kommentar hab ich gelöscht. Einen Tag später schrieb er wieder: „Und krieg ich denn bei dir auch die Rechtschreibfehler mit dazu, lol“

Ganz abgesehen davon, was alles so passiert, wenn man Dienstleisterin ist und mit doch sehr unterschiedlichen Kunden kommuniziert. Aber ich will dazu kein Fass aufmachen, denn ich weiß ja:

Das ist nicht persönlich gemeint.

Das ist online einfach so und das wird sich auch nicht ändern.

Aber jeder kann das für sich selbst durchdenken und sich fragen: Will ich anderen wertschätzend begegnen oder nicht – auch auf Social Media?

Denn auch die schriftliche Form gehört dazu.

Auf der anderen Seite des Bildschirms sitzen tatsächlich echte Menschen, die merken, ob man sie respektvoll behandelt oder nicht.

 

Hier also zuerst mal das Minimum; das Grundgerüst für jede Konversation, die du online führst:

 

Hallo Vorname / Nachname,

bitte (…)

(…) danke.

Grußformel, Vorname / Nachname

 

Weiß doch jeder, sagst du? Warum kriegt’s dann keiner hin? 😀

Außerdem gilt:

Wenn du eine Information anfragst und sie erhalten hast, sag Danke.

Wenn du ein Angebot anfragst und es erhältst, sag Danke – auch wenn du dich dagegen entscheidest.

Sowohl duzen als auch siezen ist online in Ordnung. Pass dich einfach der Ansprache deines Gegenübers an.

Stiehl den Leuten auf Social Media nicht ihre wertvolle Zeit, indem du sie mit unangeforderten (Sprach-)Nachrichten belästigst. Wer immer dir gesagt hat, dass du so Kunden gewinnst, hat keine Ahnung.

Wenn du bei Instagram eine Nachricht oder Reaktion auf deine Story erhältst und keinen Bock zu antworten hast, kannst du immerhin noch ein Herzchen am Text lassen, also ein „Gefällt mir“. Das kostet nichts außer einem Klick und ist zumindest eine Reaktion.

Aber weißt du, was noch viel besser ist?

Lass uns statt unhöflich zu sein doch einfach mal Folgendes tun:

 

Komplimente verteilen. Denn damit sind wir online viel zu sparsam.

Bestimmt weißt du eine Website oder folgst schon lange einem Account, den du toll und inspirierend findest. Wie wär‘s, wenn du denjenigen das einfach mal wissen lässt?

Wir mundfaulen Deutschen denken ja oft, dass es besser ist zu schweigen, wenn wir nichts wirklich Tiefgründiges zu sagen haben. Doch viele Studien belegen, dass auch ein oberflächliches Kompliment, das ernst gemeint ist, seine Wirkung nicht verfehlt.

Wir Dienstleister rackern uns hier im Web tagtäglich ab, erstellen neue Posts und Blogs und alles und wissen dabei oft gar nicht, wie das eigentlich so ankommt da draußen.

Mit ein bisschen Anerkennung und einem kurzen „Find ich klasse, was du machst“ kannst du jemanden stärken und unterstützen. Wertschätzung kann manchmal eben auch ganz einfach sein. 🙂

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Copycats bei Instagram: Wie mir mal die Kinnlade runtersackte

Copycats bedienen sich im Web an fremden Texten und geben sie als ihre eigenen aus. Ich bin mit Copycats zum ersten Mal bei Instagram in Berührung gekommen – und schön war’s nicht.

***

Das Web ist ein toller Ort. Du findest alles, und zwar sofort. Mein Sohn ist 2014 geboren. Wenn er eine Frage hat (und er hat viele) und ich ihm die nicht beantworten kann (und das kann ich oft nicht), sagt er völlig selbstverständlich: „Frag doch mal Google.“ Zu mir, die ich als Kind noch dicke haptische Wälzer mit dem Titel „Das große Kinderlexikon“ im Regal stehen hatte.

Das Web ist aber auch – gerade WEIL man dort alles findet – ein Ort des Gerangels. Millionen von Dienstleistern machen ihren Umsatz davon abhängig, ob sie bei Google gefunden werden oder nicht. Genauso ist es bei Instagram: Wer dort Kunden auf sich aufmerksam machen will, muss guten Content erstellen.

Also geben Online-Experten Tipps zum Online-Business-Erstellen. Fitnesscoaches geben Tipps zur Fitness im Homeoffice. Und Texter geben Tipps zum Texten. Alle geben Tipps. Das nennt sich Mehrwert und zieht Kunden an wie das Licht die Motten. Die sehen dann nämlich, dass du offensichtlich weißt, wovon du redest, schenken dir ihr Vertrauen und buchen dich für ihr nächstes Text-Projekt.

Als ich mich 2017 selbständig machte, zog ich meine eigene Website hoch und meldete mich bei Instagram an.

Und natürlich tat ich, was alle tun: Ich guckte, wie die Konkurrenz schrieb. Ich schaute mir die Websites anderer Texter an und wurde ganz klein, wenn ich sah, dass die mit ihren Inhalten tausende Follower bei Instagram anzogen.

Das schüchtert erstmal ordentlich ein. Aber nicht nur das: Ich merkte, wie das, was ich von anderen im Web las, meine eigenen Texte überlagerte. Ich fing an, in ähnlichen Kategorien und Schranken zu denken. Wenn ich zum Beispiel einen Blogbeitrag über die richtige Strukturierung eines Textes las, dachte ich, stimmt ja, die hat voll Recht, sowas muss ich vielleicht auch mal machen.

Eigentlich habe ich als Angestellte in Werbeagenturen gelernt, so zu texten, dass du die Erwartungshaltung des Lesers brichst und dabei dann Texte herauskommen, die hängenbleiben. Aber das ist bei Instagram nicht gefragt. Dort zählt nur, was du bereit bist zu geben.

Also begann ich auch, Mehrwert zu posten. „Brauchst du einen USP?“, „Was ist ein Call to Action?“ und solche Sachen.

Ich warf mein Wissen wie Konfetti herum, mein Account wuchs und erste Kundenanfragen trudelten ein.

Gleichzeitig folgte ich anderen Accounts, die inhaltlich eine Schnittmenge zum Texten hatten und die viel größer waren als ich selbst, und ich fragte mich oft, wie die das schafften. Je mehr Zeit ich auf Instagram verbrachte, desto öfter sah ich Dienstleister, die ich klasse fand, und andere, die den Post Nummer 163 zum Thema „Wie schreibt man einen Blog?“ veröffentlichten.

Irgendwann kam der Punkt, wo ich wieder anfing, mir selbst zu vertrauen. Mich nicht mehr davon einschüchtern zu lassen, was andere für ein umfangreiches Texterwissen haben, sondern mich auf meine eigenen Kenntnisse zu besinnen. Ich überlegte mir Formate und suchte Themen, die ich bei anderen noch nicht gesehen hatte. Dazu bastelte ich oft stundenlang in Canva an verschiedenen Slides und steckte mein ganzes Herzblut in einen Post (und das sagt jemand, der den Ausdruck “Herzblut” ganz schlimm findet).

Damit fuhr ich gut.

Bis mir eines Tages ein Post von einer anderen Texterin vorgeschlagen wurde, dessen Wortlaut mir sehr vertraut vorkam.

Weil’s, haha, mein eigener war. Du hättest mal mein Gesicht in dem Moment sehen sollen.

Für dieses Verhalten hat sich online ein Begriff etabliert, und zwar Copycat.

Eine Copycat kopiert den Inhalt von anderen Dienstleistern und gibt ihn auf ihrer Website oder bei Instagram als ihren eigenen aus.

Texte zu kopieren ist nicht legal, hier greift das Urheberrecht. Sie 1:1 zu übernehmen, kann zu Klage und Schadensersatzansprüchen führen. Selbst wenn die Worte nur ein bisschen umgestellt werden, ist das immer noch nicht ok.

Die Dame hatte meinen Text (es ging um das Thema Floskeln) zwar ein bisschen umgeschrieben, aber nicht genug, als dass ich meine eigene Handschrift nicht erkannt hätte. In den Kommentaren erhielt sie Komplimente von ihren Followern, die sich für ihren hilfreichen Post bedankten. Einige von ihnen erkannte ich sogar als meine eigenen Follower.

Nun sagen die Leute ja immer dasselbe, wenn es um Copycats geht: Dass das eigentlich ein Grund zur Freude ist. Denn wenn deine Inhalte kopiert werden, bedeutet das, dass du gut bist. So gut, dass andere deinen heißen Scheiß für kopierenswert halten. Einfach geschmeichelt fühlen, drüber lachen und weitergehen.

Wie fühlte ich mich? Ich würde sagen, ja, ich war geschmeichelt.

Zu etwas 30 Prozent. Die anderen 70 Prozent waren Wut, und wütend werden ist sowieso etwas, in dem ich ziemlich fortgeschritten bin ;-).

Ich tat dann als erstes etwas sehr Kindisches und Unüberlegtes. Und zwar schrieb ich die Copycat an, dass ich sie jetzt blockieren würde, dann könne sie in Zukunft bei anderen Leuten klauen.

Blöd, ich weiß. Aber wie gesagt, ich war sauer.

Ein paar Stunden später hatte ich mich dann beruhigt und wurde etwas sachlicher. Ich schrieb sie nochmal an und sagte ihr, dass sie den Post löschen solle, sonst würde ich meinen Anwalt kontaktieren. Ich habe überhaupt keinen Anwalt. Aber tatsächlich löschte sie den Post sofort. Geantwortet oder sich entschuldigt hat sie nie.

Das war das erste von insgesamt sechs Malen, dass ich kopiert wurde.

Immer bei Texterinnen. Und immer abgewandelt, doch erkennbar meins. Ich habe alle angeschrieben und verlangt, dass sie die betreffenden Posts löschen.

Die zweite fing an rumzuschwallern und meinte, upsi, sie könne sich gar nicht richtig erinnern, dass sie das von mir abgeschrieben habe.

Nummer 3 und 4 haben sich entschuldigt.

Copycat Nummer 5 ergriff die Flucht nach vorn und bat um ein Textcoaching.

Nummer 6 behauptete, das sei nicht sie, sondern ihre Assistentin gewesen.

Alle haben die Posts gelöscht.

Was ich daraus gelernt habe:

Mein bester Kopierschutz ist, meine Posts so persönlich zu machen, dass sie länger hängenbleiben als „normale“ Posts. Das merke ich an dem Feedback, das ich bekomme. Natürlich kann man einfach einen Post erstellen, indem man erklärt, dass man Sätze möglichst kurz schreiben soll. Aber so einen Post gibt es eben auch schon hundertmal auf anderen Texter-Accounts.

Ich habe also das Learning („kurze Sätze“) mit einer persönlichen Geschichte verbunden, wie mir mal ein Brief vom Gesundheitsamt mit einem einzigen Bandwurmsatz reingeflattert kam – sowas ist auch viel lustiger zu lesen und außerdem merken sich die Leute sowas eher.

Auf der Website einer Kanzlei für Urheberrecht habe ich diesen Satz zu Copycats gelesen:

Je länger und origineller ein Werbetext ist, desto eher genießt er den Schutz des Urheberrechts und ist damit vor Plagiaten geschützt.

Content oder Mehrwert allein schützen nicht vorm Kopieren. Aber wenn du dir Mühe mit deinen Posts machst und deine Persönlichkeit und deine eigenen Storys dazuaddierst, dann erschaffst du etwas, das du auf keinem zweiten Account finden wirst.

Falls du selbst schon mal zur Copycat geworden bist:

Ich bin die erste, die versteht, wenn du null Ahnung hast, was du schreiben sollst. Aber bedenke: Wenn du von anderen kopierst, hilft dir das vielleicht kurzfristig. Denn Inhalte zu kopieren ist wie ein Pflaster auf einem Problem, das viel tiefer geht: Dir fällt nichts eigenes ein, du hast keinen Plan und keine Identität als Dienstleister.

Was hindert dich daran, dein eigenes Ding zu machen? Wo ist deine Persönlichkeit als Selbständiger?

Wer bei Branchenkollegen kopiert, sorgt mit dafür, dass aus allen irgendwann ein Einheitsbrei wird, aus dem sich keiner mehr abhebt. Eigene Formate zu entwickeln kann man lernen – das ist gar nicht so schwer.

Was du tun kannst, wenn sich eine Copycat bei dir bedient hat:

Mach als ersten Schritt unbedingt Screenshots von dem Account und den betreffenden Inhalten und sichere sie ab.

Als nächstes kannst du die Person, die geklaut hat, natürlich anschreiben. Hilft das nicht, melde den Account – denn das Inhalte kopieren illegal ist, weiß man auch bei Instagram.

Rechts über jedem Post siehst du drei Punkte. Wenn du die anklickst, steht da in der Auswahl unter anderem „melden“.

Kann dann gut sein, dass Insta den Account der Copycat löscht, nachdem du deinen Fall geschildert hast.

Wenn dir auch das nicht weiterhilft und der entsprechende Inhalt nicht gelöscht wird, kannst du tatsächlich das machen, womit ich nur gedroht habe, nämlich zu einem Fachanwalt für Urheberrecht und Medienrecht gehen.

Wenn du prüfen willst, ob eine Copycat bei dir gemopst hat, kannst du deinen Text bei Google oder www.copyscape.com durchlaufen lassen.

Ich wünsche dir viel Glück!

 

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Als Texter auf Instagram: So verhilft dir ein Business-Account zu Kunden und Reichweite

Als Texter auf Instagram: So verhilft dir ein Business-Account zu Kunden und Reichweite

An welchem Punkt stehst du als Selbständiger oder Unternehmer grade? Bist du erst seit Kurzem dabei oder hast schon vor einiger Zeit gegründet? Dass eine Website allein zu wenig ist, um online Reichweite zu bekommen, hast du jedenfalls auch schon gehört. Und nun?

Vielleicht könntest du noch zu Facebook, Youtube, Pinterest, Twitter, oder…Instagram.

Aus eigener Erfahrung als Texterin kann ich dir Instagram wärmstens empfehlen.

Auf Instagram kannst du…

  • Kunden in ganz Deutschland akquirieren
  • deine Reichweite erhöhen
  • deine Fachexpertise zeigen
  • dich mit Branchenkollegen vernetzen
  • deine Zielgruppe fragen, was sie wirklich will

… und das alles kostenlos. Die Währung, die du investieren musst, ist Zeit.

Wie also funktioniert Instagram?

Im Prinzip ähnlich wie Facebook: Du legst einen Account an, lädst Bilder oder Grafiken hoch und sagst was dazu. Andere Accounts werden auf dich aufmerksam und „liken“ mittels Herzchen deine Inhalte. Umgekehrt folgst du anderen und vernetzt dich. Community-Aufbau! Austausch! Interaktion! Genau.

Was ist der Unterschied zu Facebook?

  • Instagram ist visueller (Fokus auf Bildern, Videos)
  • Die User bei Facebook sind durchschnittlich älter
  • Auf Instagram kannst du „Stories“ und „Reels“ kreieren
  • Bei Facebook kannst du verlinken, bei Instagram verschlagworten („Hashtags“)

Wie lange muss du warten, bis du Kunden über IG bekommst?

Ich wiederhole an dieser Stelle mal, was alle Social-Media-Experten immer sagen: Instagram ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Regelmäßigkeit ist angesagt. Du kannst nicht einmal was posten und kommentieren und dich dann zurücklehnen. Feste Interaktionszeiten helfen gegen den Instagram-Koller: zum Beispiel vormittags zehn Minuten, abends zehn Minuten, und gut is.

Ist Instagram nicht total oberflächlich?

Jein. Instagram ist, was du draus machst. Klar interessiert sich jeder Business-Account als erstes für sich selbst und seine Followerzahl. Und viele kommentieren auch nur bei anderen, um sich selbst mehr Reichweite zu beschaffen. „Hey, mega Beitrag! Schau auch mal bei mir vorbei!“ Nja…is klar.

ABER.

Es gibt dort auch sehr viele inspirierende, empathische Menschen, mit denen du dich austauschen kannst. Und wenn du dich authentisch präsentierst, wirst du auch Follower anziehen, die das wertschätzen.

Wer zueinander passt, den führt Instagram zusammen. Du entscheidest, wem du folgen möchtest, und du entscheidest, wer dir folgen darf. Alle anderen kannst du ignorieren.

Mich hat zum Beispiel mal die Kommunikationsdesignerin Sarah Heinemann bei Instagram angesprochen, weil sie eine Online-Texterin für ein Projekt suchte. Mittlerweile zähle ich sie zu meinen Freundinnen. Getroffen haben wir uns auch schon, obwohl sie in Frankfurt und ich in Lüneburg lebe.

Wie verkaufst du Produkte bei IG?

Wenn du ein Unternehmen hast und physische Produkte verkaufst, kannst du einen Shop bei Instagram einrichten. Vorrausetzung ist, dass dein Account an Facebook gekoppelt ist. Dann können deine Kunden direkt auf deine Produkte klicken und zuschlagen – eine Riesenchance!

Warum solltest du als Dienstleister dein Fachwissen zeigen?

Warst du mal auf meinem Instagram-Account? Dann hast du dich vielleicht gewundert, warum ich jedem Hinz und Kunz kostenlos Text-Tipps vor die Füße werfe :-D.

Das hat strategische Gründe. Wer sein Angebot online verkaufen will, ist nun mal kein Laden, in den jeder reinspazieren und sich selbst ein Bild machen kann. Also musst du zeigen, dass du’s wert bist und dein Wissen präsentieren.

So gewinnst du das Vertrauen potentieller Kunden und baust nebenbei eine Community auf. Außerdem bedeuten diese Tipps nicht, dass die auch jeder direkt für sich umsetzen kann.

Als ich anfing SEO zu lernen, habe ich auch viel von kostenlosen Tipps anderer Instagram-Experten profitiert. Aber einige Fragen blieben trotzdem offen. Also habe ich mir bei Insta einen SEO-Coach gesucht, der dann mit mir persönlich Keyword-Recherche gepaukt hat. Allgemeine Ratschläge ersetzen nie die individuelle Leistung!

Und last but not least ist es natürlich auch schön zu sehen, dass du Leuten mit deinem Wissen wirklich weiterhilfst.

So sah mein erster Erfolg auf Instagram aus:

Ich habe bei Instagram schon oft beschrieben, mit welcher Motivation ich dort meinen Texter-Account anlegte: mit keiner :-D. Ich wollte einfach mal gucken. Konnte ja nicht schaden. Mittlerweile bekomme ich dort jede Menge Anfragen. Ich hatte gar nicht auf dem Schirm, dass jemand via Instagram Texter suchen könte.

Anfangs postete ich mal ne lustige Headline, ein Zitat, ein Bild von mir oder was mir eben passend erschien. Die Grafiken dazu bastelte ich – aua – in Word. Eines Tages bekam ich einen Anruf von einem Unternehmer aus meiner Stadt. Er würde mir bei Instagram folgen und ob ich für ihn texten könnte.

Ich war völlig baff und ging beinah misstrauisch zum Kennlerngespräch. Am Ende habe ich zwei Jahre lang für diesen Kunden getextet. Dank Instagram.

Im Moment habe ich so um die 1900 Follower – eine Influencerin bin ich also nicht 😉 (als Micro-Influencer giltst du ab 10.000). Aber es reicht aus, um mir jede Woche eine neue Anfrage zu bescheren :).

Musst du viel Privates von dir zeigen?

Ja nun. Menschen kaufen von Menschen (das gilt zumindest für Dienstleister. Als Verkäufer kannst du dich ein bisschen hinter deinen Produkten verstecken). Wie das bei Instagram funktioniert? In dem du zum Beispiel dein Foto im Profil zeigst und hier und da mal was Persönliches erzählst. Es kommt halt immer drauf an, was du preisgibst. Wenn du erzählst, dass du ohne 5 Tassen Lakritz-Minz-Tee pro Tag nicht über die Runden kommst, macht dich das sympathisch, ohne dass du persönlich angreifbar wirst.

Und keine Angst, es werden auch keine Stalker vor deiner Haustür erscheinen (davor hatte ich tatsächlich mal eine Zeit lang Schiss. 😀

Diese Nebeneffekte passieren können

Nach ca. einem Jahr texten bei Instagram zeichnete sich ein neues Phänomen ab: Ich bekam Privatnachrichten von meinen eigenen Kollegen, anderen Textern. Aber die wollten natürlich keine Texte kaufen. Die wollten schnorren.

„Ich finde deinen Post über den Website-Fragebogen toll. Der würde mich selbst sehr interessieren, ich brauche da noch etwas Hilfe. Kannst du mir den mal zeigen?“

Oder:

„Kannst du mir bei meinem Angebot und der Positionierung helfen? Und welchen Stundensatz sollte ich nehmen?“

Meine Antwort lautete immer: „Nein, sorry.“

Wenn du irgendwann solche Nachrichten bekommst, stör dich nicht daran. Es ist eher ein Zeichen dafür, dass du als Experte angesehen wirst. Und du kannst ja einfach ablehnen.

Smartphone mit Instagram Text Beitrag von Lena Block für die Schokothek Lüneburg

Fazit

Es lohnt sich auf jeden Fall zu gucken, ob deine Zielgruppe bei Instagram unterwegs ist – und ob du sie zu Kunden machen kannst. Frisöre, Fotografen, Pflegedienste, Agenturen, alle mischen dort mit. Der Kanal ist einfach zu verstehen, übersichtlich und kostenlos. Wie Instagram für dich funktioniert, findest du learning by doing raus. Nutz die Chance und schau da mal rein!