Warum du bei Menüstruktur & Navigation deiner Website besser nicht experimentierst

Warum du bei Menüstruktur & Navigation deiner Website besser nicht experimentierst

Menu ohne ü, Navi­ga­ti­ons­leis­te, Bur­ger, Menü­struk­tur – Bezeich­nun­gen gibt’s viele für den Auf­bau einer Web­site. Eins aber soll­te immer gleich sein: die klas­si­schen Unter­sei­ten. Warum du da bes­ser auf Krea­ti­vi­tät ver­zich­test, erklä­re ich hier.

 

Ich hatte mal einen Kun­den, der war ziem­lich auf­ge­regt. Er star­te­te gera­de als Foto­graf in die Selbst­stän­dig­keit, ich soll­te ihm die Texte lie­fern, und weil er aus Kiel kam, woll­te er für die Menü­struk­tur sei­ner Web­site alles Mari­ti­me als Dach-Meta­pher.

„Pass auf“, sagte er, „wir machen das so: Start­sei­te las­sen wir direkt weg. Mein Ange­bot nen­nen wir ‚Meine Route‘, aus dem Blog machen wir ‚Log­buch‘ und statt ‚Kon­takt‘ sagen wir ‚Anker wer­fen‘. Geil, oder?“

Es kos­te­te mich all meine Über­zeu­gungs­kraft und viel Fin­ger­spit­zen­ge­fühl, bis ich ihm das wie­der aus­ge­re­det hatte. Am Ende sah die Menü­struk­tur sei­ner Web­site so aus: Start, Leis­tun­gen, Über mich, Port­fo­lio, Kon­takt, Ende Gelän­de.

Aber warum ist eine klare Navi­ga­ti­on statt ein biss­chen Ori­gi­na­li­tät so wich­tig?

Weil Website-Besucher keine Zeit für sowas haben. Sondern Infos suchen. 

Und wenn sie die nicht schnell und intui­tiv fin­den, zie­hen sie wei­ter, und zwar zur Kon­kur­renz. Viel­leicht waren sie auch schon vor­her auf drei ande­ren Foto­gra­fen-Web­sites, fan­den die aber nicht über­zeu­gend, ver­lie­ren lang­sam die Lust und lan­den jetzt auf der von mei­nem Foto­gra­fen.

Und dort lesen sie dann: „Anker wer­fen“. What the heck?!

Potentielle Kunden entscheiden sich innerhalb von 3 Sekunden, ob sie auf deiner Website bleiben oder nicht.

Das bele­gen Stu­di­en. Und wenn die Menü­struk­tur der Web­site nicht ein­deu­tig ist, gehen sie wie­der. Eine unüber­sicht­li­che Navi­ga­ti­on kann also den Unter­schied machen zwi­schen einem gewon­ne­nen Auf­trag und einem ver­lo­re­nen Inter­es­sen­ten.

Gelernt und verinnerlicht: die klassischen Unterseiten

Sei­ten wie „Start­sei­te“, „Über uns“, „Leis­tun­gen“ und „Kon­takt“ fin­dest du auf jeder Web­site, und sie sind nicht ohne Grund die Stan­dards. Sie machen Kun­den die Ori­en­tie­rung leicht, weil sie sofort wis­sen, wel­che Infor­ma­tio­nen sich hin­ter wel­cher Unter­sei­te ver­ber­gen.

Kun­den erwar­ten diese Kate­go­rien also, weil sie sie ken­nen und intui­tiv fin­den. Krea­ti­ve Aus­ras­ter wie „Unse­re Story“ statt „Über uns“ oder „Say Hi“ statt „Kon­takt“ mögen locker-flo­ckig wir­ken, sor­gen aber für Ver­wir­rung. Krea­ti­vi­tät schön und gut, nur bitte nicht in der Menü­struk­tur einer Web­site.

Außer­dem lie­ben nicht nur Kun­den ein­fa­che Struk­tu­ren, Goog­le tut das auch. Ein Menü­punkt wie ‚Leis­tun­gen‘ sagt Goog­le viel mehr als ‚Unse­re Route‘ – und hilft dir dabei, bes­ser gefun­den zu wer­den.

Okay, aber wie viele Unterseiten dürfen es dann sein?

 

Hast du schon mal von der „Miller’schen Zahl“ gehört? Sie besagt, dass das mensch­li­che Gehirn idea­ler­wei­se 7 Ele­men­te gleich­zei­tig erfas­sen kann. Des­halb soll­te dein Haupt­me­nü maxi­mal sie­ben Unter­sei­ten neben­ein­an­der ent­hal­ten.

Ein Bei­spiel für eine Menü­struk­tur einer Kun­den-Web­site:

Mein Kunde hatte ein IT-Unter­neh­men und ver­schie­de­ne Ange­bo­te, näm­lich IT-Sup­port, IT-Sicher­heit und IT-Ser­vice. Damit alle Kun­den schnellst­mög­lich zu ihrem Wunsch-Ange­bot fin­den, hät­ten wir also das hier machen kön­nen:

Start | IT-Sup­port  |  IT-Sicher­heit  |  IT-Ser­vice  | Über uns  | Kon­takt  | Blog  | Impres­sum

Das bringt den Betrach­ter optisch schon an seine Gren­zen. Was also tun? Alle Ein­zel­leis­tun­gen als Unter­sei­ten in einem Drop-down unter „Ange­bo­te“ zusam­men­fas­sen:

Start | Ange­bot | Über uns  | Kon­takt  | Blog 

Und das Impres­sum ist immer bes­ser im Foo­ter auf­ge­ho­ben, also dem unters­ten sta­ti­schen Abschnitt einer Seite. Jetzt ist die Menü­struk­tur der Web­site viel über­sicht­li­cher und schlan­ker und bie­tet schnell Ori­en­tie­rung.

Es gibt noch mehr typi­sche Unter­sei­ten, die aber nicht zu jedem Unter­neh­mer pas­sen, zum Bei­spiel:

FAQ (Häu­fig gestell­te Fra­gen)
Ideal, um häu­fig auf­tre­ten­de Fra­gen vorab zu klä­ren und Zeit bei der Kun­den­kom­mu­ni­ka­ti­on zu spa­ren

Case Stu­dies / Erfolgs­ge­schich­ten
Detail­lier­te Bei­spie­le von Pro­jek­ten, um Kom­pe­tenz und Arbeits­wei­se zu zei­gen (beson­ders bei bera­ten­den Beru­fen)

Kun­den­stim­men / Tes­ti­mo­ni­als
Zita­te oder Bewer­tun­gen zufrie­de­ner Kun­den, oft kom­bi­niert mit einem Port­fo­lio

Kar­rie­re / Jobs
Für Unter­neh­men, die aktiv Mitarbeiter:innen suchen, ist diese Seite unver­zicht­bar

Down­loads / Res­sour­cen
Z. B. PDFs, White­pa­pers, For­mu­la­re oder Anlei­tun­gen, oft in Bran­chen wie Bil­dung oder Tech­no­lo­gie

Glos­sar / Wis­sen
Erklä­rung von Fach­be­grif­fen, häu­fig in Nischen­bran­chen oder bei kom­ple­xen Dienst­leis­tun­gen

Stand­or­te / Filia­len
Für Unter­neh­men mit meh­re­ren Nie­der­las­sun­gen oder sta­tio­nä­ren Geschäf­ten

Shop
Bei Unter­neh­men, die Pro­duk­te oder Dienst­leis­tun­gen direkt online ver­kau­fen

Pres­se
Für grö­ße­re Unter­neh­men, die Pres­se­ma­te­ria­li­en oder Medi­en­be­rich­te bereit­stel­len möch­ten

Auch hier ist bei jeder Seite sofort klar, worum es sich han­delt.

Du merkst also:

Eine klare Menü­struk­tur ist kein Nice-to-have, son­dern essen­zi­ell für den Erfolg dei­ner Web­site. Sie sorgt dafür, dass sich Inter­es­sen­ten schnell ori­en­tie­ren, die gewünsch­ten Infor­ma­tio­nen fin­den und im bes­ten Fall zu Kun­den wer­den. Also: Expe­ri­men­tie­re lie­ber in ande­ren Berei­chen, aber nicht bei Menü und Navi­ga­ti­on.

Übri­gens, nicht ver­ges­sen:

Auf Smart­phones ist die Über­sicht­lich­keit noch ent­schei­den­der. Ein kla­res Web­site-Menü passt sich mit sei­ner Struk­tur bes­ser an mobi­le Ansich­ten an und ver­hin­dert, dass Nut­zer im Drop­down-Dschun­gel ver­lo­ren gehen.

 

Website-Überschriften — 65 Ideen & Vorlagen

Website-Überschriften — 65 Ideen & Vorlagen

Du bist Dienst­leis­ter und erstellst gera­de deine Web­site, hast aber keine Ideen für gute Über­schrif­ten? Macht nix. Hier kom­men 65 Über­schrif­ten-Vor­la­gen für die 4 Stan­dard-Sei­ten Start, Leis­tung, Über und Kon­takt.

Sie hel­fen dir, anfäng­li­che Schreib­blo­cka­den zu über­win­den und in den Text-Flow zu kom­men. Denn wenn du erst­mal erfolg­reich über die Hürde Head­line gesprun­gen bist, schreibt sich der Rest viel leich­ter.

Das Schö­ne an sol­chen Über­schrif­ten-Vor­la­gen ist, dass du sie als Scha­blo­ne ver­wen­den und auf dich und deine Exper­ti­se anpas­sen kannst. Die Sprech­per­spek­ti­ve („Wir“, „Ich“) und die Anspra­che („Sie, „Du“) sind dabei natür­lich aus­tausch­bar.

Noch ein wich­ti­ger Hin­weis zu SEO:

Die Start- und Leis­tungs­sei­te sind eigent­lich Sei­ten, die du für Goog­le opti­mie­ren musst, damit deine Web­site gefun­den wird. Das heißt, in den Head­lines soll­ten sorg­sam recher­chier­te Key­words vor­kom­men.

Dafür sind die Über­schrif­ten-Ideen hier natür­lich zu unspe­zi­fisch. Aber sie kön­nen dich inspi­rie­ren und hel­fen, über­haupt erst­mal mit dei­ner Web­site in die Gänge zu kom­men, bevor du gar nicht online gehst.

Viel Erfolg!

 

Überschriften-Ideen für Startseiten

  1. Lösun­gen für [Haupt­pro­blem der Ziel­grup­pe]
  2. [Unter­neh­mens­na­me] – Ihr Part­ner für [Branche/Dienstleistung]
  3. Wir brin­gen [Wunsch­ziel] auf den Weg
  4. [Ziel/Keyword] leicht gemacht
  5. Alles, was Sie für [Ziel] brau­chen
  6. Dein [Thema/Produkt/Dienstleistung], neu gedacht
  7. [Dienst­leis­tung] ein­fach mal bes­ser.
  8. Von [Problem/Herausforderung] zu [Erfolg] – mit uns
  9. Gut, bes­ser, [Unter­neh­mens­na­me]
  10. Ihr [Bran­chen­ex­per­te] in [Regi­on]
  11. Wenn [Ziel, Exper­ti­se], dann mit [Unter­neh­mens­na­me]!
  12. Wir machen [Komplexität/Herausforderung] ein­fach
  13. Schluss mit [Pro­blem]!
  14. [Ziel oder Ergeb­nis] – gemein­sam mit [Unter­neh­mens­na­me]
  15. Ihr Exper­te für [Dienst­leis­tung]
  16. End­lich [Ergebnis/Wunschziel]

 

Überschriften-Ideen für Leistungsseiten

  1. Von [Leis­tung 1] bis [Leis­tung 2]: alles aus einer Hand
  2. So unter­stüt­zen wir Sie bei [Thema oder Ziel]
  3. Ihre Vor­tei­le mit [Unter­neh­mens­na­me]: [Leis­tungs­ver­spre­chen]
  4. [Anzahl] Wege, wie wir [Pro­blem] lösen
  5. Unse­re Exper­ti­se für [Ziel­grup­pe oder Thema]
  6. Was wir für Sie tun
  7. Ihr Pro­jekt, unse­re Lösun­gen: [Dienst­leis­tung]
  8. [Leis­tungs­be­reich]: Ein­fach, effi­zi­ent, erfolg­reich
  9. So brin­gen wir dich von [Pro­blem] zu [Ergeb­nis].
  10. Ent­de­cken Sie unser Ange­bot für [Ziel­grup­pe]
  11. [Leis­tung 1], [Leis­tung 2] und [Leis­tung 3] – unser Ange­bot
  12. Unse­re Lösun­gen für [Pro­blem oder Ziel­grup­pe]
  13. Wir machen [Thema] ein­fach für Sie
  14. Ihr Exper­te für [Thema oder Bran­che]
  15. [Pro­blem]? Das lösen wir.
  16. Wir über­neh­men, damit Sie sich auf [Ihr Kern­ge­schäft] kon­zen­trie­ren kön­nen.
  17. Von der Idee bis zur Umset­zung: Ihr Part­ner für [Thema]
  18. [Zielgruppe]-Probleme? Wir haben die Lösun­gen.
  19. [Ergeb­nis], das bleibt: Unse­re Leis­tun­gen

 

Überschriften für Über-mich- / Über-uns-Seiten

  1. Das sind wir: [Unter­neh­mens­na­me]
  2. Ler­nen Sie [Unter­neh­mens­na­me] ken­nen
  3. Was uns aus­macht: [USP oder Werte]
  4. [Name] – Ihre Ansprech­part­ne­rin für [Leis­tung]
  5. Warum wir tun, was wir tun
  6. Unser Weg: Von [Anfang] bis heute
  7. Die Men­schen hin­ter [Unter­neh­mens­na­me]  / Das Gesicht hin­ter (…)
  8.  [Ziel oder Werte] – das treibt uns an
  9. [Unter­neh­mens­na­me]  — wir machen das für Sie.
  10. Wer wir sind und wofür wir ste­hen
  11. Ein Blick hin­ter die Kulis­sen von [Unter­neh­mens­na­me] 
  12. Warum ich [Dienst­leis­tung]? Weil ich selbst [Erfah­rung].
  13. Unse­re Geschich­te beginnt mit [Wert/Idee/Ereignis].
  14. Was mich antreibt: [kur­zer per­sön­li­cher Fakt]
  15. Von [Anfangs­ge­schich­te] zu [heu­ti­gem Sta­tus]

Überschriften-Ideen für Kontaktseiten

  1. Und wie kön­nen wir Ihnen hel­fen?
  2. Zeit für ein Gespräch, das dich wei­ter­bringt!
  3. Dein nächs­ter Schritt zu [Ergeb­nis] beginnt hier.
  4. Neh­men Sie Kon­takt auf, wir freu­en uns auf Sie!
  5. So kom­men wir zusam­men
  6. Sag Hallo – wir freu­en uns auf dich.
  7. Kon­tak­tie­ren Sie uns für [Leis­tung oder Ange­bot]
  8. Wir sind für Sie da – rufen Sie an oder schrei­ben Sie uns
  9. Haben Sie Fra­gen? Schrei­ben Sie uns!
  10. Direkt und unkom­pli­ziert: So errei­chen Sie uns
  11. Jetzt Kon­takt auf­neh­men: Wir bera­ten Sie gerne
  12. Fra­gen, Ideen oder Pro­jek­te? Sagen Sie‘s uns!
  13. Wir sind nur einen Anruf ent­fernt
  14. Sie möch­ten mehr erfah­ren? Kon­tak­tie­ren Sie uns!
  15. [Unter­neh­mens­na­me]: Ihr Draht zu uns

 

 

 

 

Smartphone mit Instragam Texten von Lena Instagram Account

Hat dir der Beitrag gefallen?

Hinterlasse mir gern eine Nachricht bei Instagram!

Text­bü­ro Block auf INSTAGRAM

Schreib aktive statt passive Sätze, und deine Kunden werden weiterlesen

Schreib aktive statt passive Sätze, und deine Kunden werden weiterlesen

Es macht einen Rie­sen­un­ter­schied, ob du „Um Ant­wort wird gebe­ten“ oder „Ich bitte dich um Ant­wort“ schreibst. Denn erst durch eine akti­ve, leben­di­ge Schreib­wei­se fühlt sich deine Ziel­grup­pe ange­spro­chen. Bei­spie­le und Tipps zu aktiven/passiven Sät­zen bekommst du in die­sem Bei­trag.

                                                                            ***

Zuerst die Definition: Was ist der Unterschied zwischen passiven und aktiven Sätzen?

Akti­ve Sätze haben eine klare Struk­tur, das bedeu­tet: Ein Sub­jekt han­delt und ein Objekt wird beein­flusst. Hier ein Bei­spiel für einen akti­ven und einen pas­si­ven Satz mit glei­chem Inhalt:

Aktiv: Die Tex­te­rin erklärt den Unter­schied zwi­schen akti­ven und pas­si­ven Sät­zen.

Im Pas­siv wird das Objekt des akti­ven Sat­zes zum Sub­jekt:

Pas­siv: Der Unter­schied zwi­schen akti­ven und pas­si­ven Sät­zen wird von der Tex­te­rin erklärt.

Siehst du, was pas­siert? Das Pas­siv rückt die Hand­lung in den Vor­der­grund und nimmt den Fokus von den Per­so­nen weg.

Und das ist in Mar­ke­ting­tex­ten ein abso­lu­tes Bäh.

Als Texterin schreibe ich automatisch aktive statt passive Sätze.

Das gehör­te zum klei­nen Ein­mal­eins in mei­ner Aus­bil­dung und ist etwas, das ich auf Insta­gram und in Text­coa­chings immer wie­der pre­di­ge. Aus ver­kaufs­psy­cho­lo­gi­schen Grün­den:

Pas­si­ve Sätze wir­ken dröge, akti­ve Sätze spre­chen uns an.

Sie ver­mit­teln Dyna­mik und zie­hen uns ins Gesche­hen hin­ein. Pas­si­ve Sätze erin­nern an das Beam­ten­deutsch der Acht­zi­ger­jah­re: distan­ziert, schwer­fäl­lig und emo­ti­ons­los.

Akti­ve Sätze hin­ge­gen erzeu­gen Span­nung und Leben­dig­keit. Wenn du also eine Ziel­grup­pe hast, die bei dir kau­fen soll, achte auf dei­ner Web­site und bei allen ande­ren Mar­ke­ting­tex­ten auf akti­ve Sätze plus direk­te Anspra­che.

Denn dann ver­mit­telst du den Lesern ein Gefühl von Teil­ha­be.

Schau mal im fol­gen­den Bei­spiel: Die Aus­sa­ge der bei­den Sätze ist iden­tisch, aber die Anspra­che macht den Unter­schied:

Pas­siv: Die Leis­tun­gen wer­den von einem erfah­re­nen Team erbracht.

Aktiv: Unser erfah­re­nes Team erbringt die Leis­tun­gen.

Und jetzt zieht das Aktiv prak­tisch von selbst noch die direk­te Kun­den­an­spra­che nach sich:

Unser erfah­re­nes Team erbringt die Leis­tun­gen für Sie.

Manch­mal, wenn ich mit mei­nen Kin­dern über etwas dis­ku­tie­re, was sie haben wol­len (und ich das nicht gewäh­ren will), ver­stel­le ich meine Stim­me und sage aus Quatsch: „Par­don wird nicht gege­ben.“

Das ist ein alter über­mit­tel­ter Satz aus dem Kriegs­kon­text des 19. Jahr­hun­derts. Spürst du die Wir­kung, die das Pas­siv erzeugt? Dadurch wird die Aus­sa­ge unper­sön­lich, auto­ri­tär und distan­ziert.

Aber wie wandelst du passive in aktive Sätze um?

Um von der pas­si­ven in die akti­ve Schreib­wei­se zu wech­seln, achte auf die Ver­ben. Denn die sind der Motor eines Sat­zes. Prüfe:

  • Wel­che Aus­sa­ge soll im Fokus ste­hen?
  • Wer han­delt?
  • Was wird getan?
  • Wel­che Ver­ben brin­gen Dyna­mik?

Am leben­digs­ten wer­den Texte, wenn das Aktiv auch gleich noch eine per­sön­li­che Anspra­che mit­sich bringt.

Hier mal ein vier­stu­fi­ges Bei­spiel von völ­lig pas­siv zu maxi­mal aktiv:

1

Die Bestel­lung wird bear­bei­tet.

Für wen oder von wem, bleibt unklar.

2

Die Bestel­lung wird von uns bear­bei­tet.

Okay, Absen­der wird deut­lich, aber immer noch pas­siv.

3

Wir bear­bei­ten die Bestel­lung.

Aah! Switch ins Aktiv, Hilfs­verb „wird“ fliegt raus.

4

Wir bear­bei­ten die Bestel­lung für Sie.

Jetzt ist auch der Adres­sat mit drin. Mehr Trans­pa­renz und direk­te Anspra­che geht nicht.

Also immer aktive statt passive Sätze schreiben?

Stopp, neinlaughing

Durch­ge­hend akti­ve Sätze kön­nen über­trie­ben und anstren­gend klin­gen. Texte wir­ken natür­li­cher, wenn sie zwi­schen akti­ven und pas­si­ven Kon­struk­tio­nen wech­seln. Die­ser Rhyth­mus sorgt für Abwechs­lung und nimmt deine Leser mit.

Bei­spiel für einen aus­ge­wo­ge­nen Wech­sel:

Aktiv: Wir pla­nen Ihre neue Web­site.

Pas­siv: Dabei wer­den alle wich­ti­gen Ele­men­te berück­sich­tigt.

Dann wie­der aktiv: Gemein­sam gestal­ten wir eine Online-Prä­senz, die über­zeugt.

Das Pas­siv wird hier ver­wen­det, um einen all­ge­mei­nen Zusam­men­hang zu beschrei­ben. Zur Auf­lo­cke­rung set­zen die akti­ven Sätze klare Hand­lungs­im­pul­se und sor­gen für eine ange­neh­me Tona­li­tät.

Und hier noch ein Bei­spiel, wo ein pas­si­ver Satz bes­ser passt:

Wenn der Han­deln­de ein­fach unwich­tig ist.

Bei­spiel: Die Stra­ße wurde gesperrt.

(Wer sie gesperrt hat, ist nicht rele­vant.)

Sol­che Kon­struk­tio­nen schaf­fen eine neu­tra­le Per­spek­ti­ve, die in man­chen Kon­tex­ten ange­bracht ist.

 

Kurze oder lange Texte, was ist besser?

Kurze oder lange Texte, was ist besser?

Wel­che Wer­be­tex­te wer­den eher gele­sen, kurze oder lange?
Die kurze Ant­wort: Kommt drauf an.
Die aus­führ­li­che Ant­wort: Kommt hier (Ach­tung, der Text ist etwas…länger).

                                                                      ***

 

Ich bin Texterin, und in Erstgesprächen bitten mich Kunden meist um eins:

Dass die Texte für ihr Mar­ke­ting „kurz und kna­ckig“ wer­den. Denn das sei bes­ser als lange Texte. Kei­ner möch­te schwa­feln oder lang­wei­len, son­dern lie­ber zügig auf den Punkt kom­men.

„Ja, aber nein“, inter­ve­nie­re ich dann, „das kann man man so pau­schal nicht sagen.“ Schau­en wir uns das mal an.

Vorweg: Wo sich die Frage nach kurzen oder langen Texten nicht stellt

Über einen Insta­gram-Post oder einen Flyer müs­sen wir hier nicht spre­chen, denn da gilt die Zei­chen­be­gren­zung, bzw. irgend­wann kommt der Papier­rand. Blei­ben also Web­sites, Blogs und Landing­pa­ges, bei denen man nach unten scrol­len kann, bis der Arzt kommt.

Was spricht hier für lange oder kurze Texte?

Schreibe lieber kurze Texte, wenn…

 

 

…deine Kun­den ein­fach nur Infor­ma­ti­on brau­chen.

Zum Bei­spiel auf der Kon­takt­sei­te. Hier suchen Nut­zer Tele­fon­num­mern, E‑Mail-Adres­sen oder Öff­nungs­zei­ten. Alles, was dar­über hin­aus­geht, lenkt nur ab.

…sowie­so nie­mand lange Texte erwar­tet.

Nicht nur die Kon­takt­sei­te, son­dern auch Social-Media-Posts oder kurze Pro­dukt­be­schrei­bun­gen auf E‑Com­mer­ce-Sei­ten funk­tio­nie­ren bes­ser, wenn sie prä­gnant sind.

…du eine Start­sei­te tex­ten willst.

Denn hier kommt es auf über­sicht­li­che Text­häpp­chen an, die dem Leser einen Über­blick über die ganze Web­site geben (Ange­bots­über­sicht, Free­bie, Über-mich-Teaser, Kun­den­stim­men, Blog-Teaser,…)

…wenn Bot­schaft und Zweck ein­deu­tig sind.

Kurze Texte sind ideal für klare Hand­lungs­auf­for­de­run­gen wie „Jetzt kau­fen“, „Ter­min ver­ein­ba­ren“ oder „News­let­ter abon­nie­ren“. In die­sen Fäl­len geht es darum, den Leser ohne Umwe­ge zur gewünsch­ten Akti­on zu füh­ren.

Schreibe lieber lange Texte, wenn…

 

 

…du kom­ple­xe The­men erklärst.

Bei einer neuen Dienst­leis­tung oder einem Pro­dukt reicht oft ein Satz nicht aus. Kun­den wol­len wis­sen: Was bringt es mir? Wie funk­tio­niert es? Warum soll­te ich das kau­fen? Durch lange Texte kannst du alle Fra­gen umfas­send beant­wor­ten und poten­zi­el­le Zwei­fel aus­räu­men.

…du Ver­trau­en auf­bau­en möch­test.

Nie­mand kauft einen Online-Work­shop für 399 Euro, ohne sich vor­her aus­führ­lich über den Anbie­ter zu infor­mie­ren. Hier kannst du durch detail­lier­te Kun­den­stim­men, aus­führ­li­che Refe­ren­zen oder Hin­ter­grund­in­fos über dich und dein Unter­neh­men das Ver­trau­en dei­ner Ziel­grup­pe gewin­nen. Und das geht eben bes­ser mit lan­gen Tex­ten.

…es um Blog­bei­trä­ge geht.

Der Blog, eine unend­li­che Spiel­wie­se! Hier kannst du Wis­sen tei­len, Mehr­wert bie­ten oder einen bestimm­ten Stand­punkt erklä­ren.

Und hier gilt beson­ders, was ich immer gern pre­di­ge:

Der Inhalt bestimmt orga­nisch die Länge des Tex­tes.

Und: Bis zum Ende gele­sen wird, was span­nend ist.

Ein kur­zer Text kann Leser neu­gie­rig machen, aber ein lan­ger Arti­kel gibt ihnen das Gefühl, dass sie wirk­lich etwas gelernt haben.

Bei mir ist es so, dass vor allem mei­nung­s­tar­ke Blog­bei­trä­ge deut­lich län­ger wer­den als Blogs, bei denen man „nur“ was übers Tex­ten ler­nen kann.

…du Emo­tio­nen wecken willst.

Denn nach wie vor sind es Emo­tio­nen, über die ver­kauft wird. Und da sind wir dann ganz schnell beim Sto­rytel­ling und dem Gegen­satz Zusam­men­fas­sung – Zei­gen.

Hier eine Zusam­men­fas­sung von einer Über-uns-Seite:

Unser ein­ge­spiel­tes Team arbei­tet kom­pe­tent zusam­men.

Und hier das Glei­che bild­haf­ter und leben­di­ger:

Wir sind seit vie­len Jah­ren ein ein­ge­schwo­re­nes Team, dass sich rich­tig für Sie ins Zeug legt. Manch­mal herrscht in unse­ren Büro­räu­men lange kon­zen­trier­te Stil­le. Aber wenn Con­tent-Crea­tor Dani­el dann plötz­lich ein paar hek­ti­sche Noti­zen auf Post-its krit­zelt, weiß Desi­gne­rin Laura meis­tens schon, dass ihm gera­de die 1‑Mio-Dol­lar-Idee gekom­men ist. Und dann geht’s sofort mit einer gro­ßen Tasse Kaf­fee zum Brain­stor­men in den Kon­fe­renz­raum.

Du siehst: Durch anschau­li­ches Sto­rytel­ling wer­den die Texte län­ger, und das ist völ­lig okay so.

…du bei Goog­le ran­ken willst.

In einen län­ge­ren Text kannst du eher rele­van­te Key­words ein­bau­en. Dadurch kön­nen Such­ma­schi­nen den Kon­text des Tex­tes bes­ser ver­ste­hen und ihn für eine brei­te­re Palet­te von Such­an­fra­gen ran­ken.

Außer­dem mag Goog­le umfas­sen­de Inhal­te, die ein Thema in der Tiefe behan­deln. Län­ge­re Texte signa­li­sie­ren: Hier gibt es Ant­wor­ten auf viele Fra­gen, die Nut­zer zu einem bestimm­ten Thema haben könn­ten. Das erhöht die Rele­vanz des Inhalts.

Fazit: kurze oder lange Texte?

Kurze Texte sind gut, und lange Texte sind auch gut. Es gibt keine Uni­ver­sal­lö­sung. Texte müs­sen zur Platt­form, zur Ziel­grup­pe und zum Ziel pas­sen. Dies hier ist zum Bespiel ein län­ge­rer Blog­bei­trag, der dir etwas in 700 Wör­tern erklärt. Das hat etwas gedau­ert. Aber du hast bis zum letz­ten Satz gele­sen 😉.

 

 

 

 

Kurze oder lange Texte, was ist besser?

Website überarbeiten lassen? Warum das fast immer lohnt

Was zwickt denn da so? Es ist dein Online-Auf­tritt, der nicht mehr passt. Hier erklä­re ich, warum es völ­lig okay und sogar regel­mä­ßig not­wen­dig ist, deine Web­site über­ar­bei­ten zu las­sen.

 ***

Ich glau­be, ich hatte das im Laufe mei­ner Selbst­stän­dig­keit schon zwei- oder drei­mal: das sich lang­sam ein­schlei­chen­de Gefühl, dass mir meine Web­site ein biss­chen pein­lich gewor­den ist.

Das Pink im Cor­po­ra­te Design fühl­te sich nicht mehr rich­tig an, die Fotos zeig­ten den alten Wohn­ort im Hin­ter­grund und die Leis­tungs­sei­te spie­gel­te gar nicht mehr wider, was ich eigent­lich anbie­ten woll­te.

Viel­leicht kommt dir das bekannt vor und du nickst jetzt. So etwas fest­zu­stel­len ist natür­lich erst­mal ner­vig, denn es ist ja nicht so, dass wir Unter­neh­mer neben unse­rem Tages­ge­schäft noch end­los Zeit haben, um uns um sowas zu küm­mern. Statt also unse­re Web­site zu über­ar­bei­ten, las­sen wir lie­ber ein paar Mona­te ver­strei­chen, bis es dann wirk­lich weh tut und wir den Relaunch seuf­zend in Angriff neh­men.

In die­sem Bei­trag zeige ich dir, woran du merkst, dass du die Web­site über­ar­bei­ten las­sen soll­test und wie ein Relaunch dei­nem Unter­neh­men mehr Traf­fic und Umsatz brin­gen kann.

Anzeichen dafür, die Website überarbeiten zu lassen

Das Bauch­ge­fühl stimmt nicht mehr

Du schaust auf deine Seite und merkst: Das bist nicht mehr du. Far­ben, Design, Spra­che – passt alles nicht mehr. Die gute Nach­richt: Das ist völ­lig nor­mal und gehört zur Unter­neh­mer­rei­se dazu. Schließ­lich ent­wi­ckeln sich nicht nur wir, son­dern auch unse­re Werte und Ziele wei­ter. Ich kenne nie­man­den in mei­nem Netz­werk, der nicht alle paar Jahre seine Web­site gene­ral­über­holt. Also, don’t worry, Relaunch hap­pens.

Deine letz­te Über­ar­bei­tung war irgend­wann vor Coro­na

Web­sites sind wie digi­ta­le Schau­fens­ter: Alte Deko lang­weilt. Und wenn deine Seite jah­re­lang nicht über­ar­bei­tet wurde, wirkt das auf Besu­cher alt­ba­cken. Goog­le sieht das übri­gens genau­so. Ein Web­site-Relaunch bringt nicht nur fri­sche Inhal­te, son­dern auch bes­se­re Chan­cen, bei Goog­le auf­zu­fal­len.

Unkla­re Posi­tio­nie­rung und ver­al­te­te Ange­bo­te

Deine Posi­tio­nie­rung (was bie­test du an und für wen) hat sich ver­scho­ben, dein Leis­tungs­an­ge­bot ist brei­ter gewor­den oder im Gegen­teil nischi­ger zuge­spitzt? Relaunch, plea­se! Wenn das, was du wirk­lich machst, nicht klar und struk­tu­riert auf dei­ner Web­site dar­ge­stellt wird, soll­test du sie über­ar­bei­ten las­sen.

Wei­te­re Signa­le:

  • Die Por­trät­fo­tos auf dei­ner Web­site sind so alt, dass Kun­den beim Video­call über­rascht sind, wenn sie dich „in echt“ sehen.
  • Nach dem letz­ten Blick auf deine Web­site hast du in der fol­gen­den Nacht von wehen­den Heu­bal­len in der Prä­rie geträumt.

Die Website überarbeiten zu lassen ist die perfekte Gelegenheit für…

…Such­ma­schi­nen­op­ti­mie­rung (SEO)

Es ist tasäch­lich so: Die meis­ten Web­sites wer­den nicht gefun­den, weil sie nicht auf Seite 1 bei Goog­le ran­ken. Wenn du also deine Web­site bis­her nicht für Goog­le opti­mierst hast, ist das jetzt die Chan­ce, das nach­zu­ho­len. Denn: Such­ma­schi­nen­op­ti­mie­rung = mehr Web­site-Traffc = mehr Umsatz.

Über­ar­bei­te­ter Con­tent, Key­words und eine tech­nisch sau­be­re Web­site-Struk­tur las­sen dich in den Such­ergeb­nis­sen auf­stei­gen. Regel­mä­ßi­ge Updates und eine durch­dach­te Struk­tu­rie­rung signa­li­sie­ren Goog­le, dass deine Seite aktu­ell und rele­vant ist – was wie­der­um deine Sicht­bar­keit erhöht. SEO kannst du dir auto­diak­tisch bei­brin­gen oder dir von SEO-Free­lan­cern und Tex­tern ver­zehr­fer­tig ser­vie­ren las­sen.

…Kon­sis­ten­te Anspra­che und pro­fes­sio­nel­les Auf­tre­ten

Hier mal ein „Du“, dort ein „Sie“, auf einer Seite ein paar locke­re Jokes und auf der nächs­ten wie­der Beam­ten­deutsch? Text und Tona­li­tät sind bei alten Web­sites oft unein­heit­lich, weil sich nie­mand Gedan­ken über ein strin­gen­tes Cor­po­ra­te Wor­ding gemacht hat.

Egal, ob Head­line, Leis­tungs­be­schrei­bung oder „Über uns“-Text – wenn die gesam­te Web­site aus einem Guss ist, spürt das der Leser. Mit einer ein­heit­li­chen Anspra­che ver­mit­telst du Pro­fes­sio­na­li­tät und stärkst das Ver­trau­en in dich.

…ein Re-Design

Mit einem Web­site-Relaunch kannst du auch dein Design und Bran­ding auf den neu­es­ten Stand zu brin­gen. Die Web­site ist oft das Erste, was poten­zi­el­le Kun­den von dei­nem Unter­neh­men sehen – also soll­te dein visu­el­les Erschei­nungs­bild auch den aktu­el­len Look dei­ner Marke wider­spie­geln.

Nutze die Über­ab­ei­tung, um Farb­pa­let­ten, Schrift­ar­ten und gra­fi­sche Ele­men­te  anzu­pas­sen. Aber keine Sorge, es geht nicht darum, dein gesam­tes Erschei­nungs­bild völ­lig umzu­krem­peln, sodass dich nie­mand wie­der­erkennt. Gute Kom­mu­ni­ka­ti­ons­de­si­gner ach­ten dar­auf, das Design anzu­pas­sen und zu moder­ni­sie­ren, ohne das „gelern­te“ Erschei­nungs­bild  ganz aus den Augen zu ver­lie­ren.

Website selbst überarbeiten oder machen lassen?

Na ja – du bist hier auf der Web­site einer Free­lan­ce-Tex­te­rin 😉. Und als sol­che sehe ich natür­lich die Vor­tei­le, die du hast, wenn du Pro­fis enga­gierst, statt selbst an der Web­site rum­zu­fr­eg­geln. Glaub mir, es gibt so viele selbst gebas­tel­te Web­sites da drau­ßen, die schief und krumm aus­se­hen und nicht nut­zer­freund­lich auf­ge­baut sind. Scha­de!

Wenn du also sowie­so deine Web­site über­ar­bei­ten willst, lohnt es, sich mal unver­bind­lich von Desi­gnern, Pro­gram­mi­ern & Co bera­ten zu las­sen. Sie kön­nen dich auf Aspek­te auf­merk­sam machen, auf die du selbst gar nicht gekom­men wärst – und deine Vor­ga­ben so in Sätze und Pixel umwan­deln, dass du dich zu 100% im Relaunch wider­spie­gelst.

 

Fazit

Hat dich jetzt beim Lesen das Gefühl beschli­chen, dass eine Web­site irgend­wie nie fer­tig ist? So ist es tat­säch­lich auch. Web­sites soll­ten immer orga­nisch betrach­tet wer­den und mit dei­nem Unter­neh­men wach­sen.

Wenn du merkst, dass deine Seite ver­al­tet wirkt oder dein Ange­bot nicht mehr wider­spie­gelt, ist das nicht nur nor­mal, son­dern ein Zei­chen für Fort­schritt. Nutze die Gele­gen­heit, deine Home­page bzw. Web­site über­ar­bei­ten zu las­sen, und mach dar­aus ein Pro­jekt, das deine Marke stärkt und Besu­cher begeis­tert.

 

Smartphone mit Instragam Texten von Lena Instagram Account

Hat dir der Beitrag gefallen?

Hinterlasse mir gern eine Nachricht bei Instagram!

Text­bü­ro Block auf INSTAGRAM

Schreib aktive statt passive Sätze, und deine Kunden werden weiterlesen

„Willkommen auf unserer Website“: Nein! Bitte nicht!

Herz­lich will­kom­men auf mei­ner Home­page, unse­rer Web­site, die­ser Inter­net­sei­te – die­sen Begrü­ßungs­text siehst du immer wie­der auf unzäh­li­gen Start­sei­ten von Unter­neh­men, immer leicht abge­wan­delt, aber IMMER fehl am Platz. Hier erklä­re ich, warum.

                                                                            ***

 

Ich ver­steh das ja wirk­lich: An der gan­zen Web­site ist nichts so schwie­rig zu schrei­ben wie der Begrü­ßungs­text auf der Start­sei­te, auch Home­page genannt. Dar­über zer­bre­chen sich viele Unter­neh­mer jeden Tag den Kopf, weil sie halt nicht oft tex­ten und unsi­cher sind, wie man die Ziel­grup­pe am bes­ten für sich gewin­nen kann. Aber:

“Willkommen auf unserer Website“ ist die denkbar schlechteste Lösung.

Die­ser Satz ist sowas wie der Run­ning Gag unter Tex­tern, so wie ihn jede Berufs­grup­pe hat. Lass uns mal einen Test machen: Geh zu Goog­le und gib dort „Unter­neh­men“ und den Namen der nächst­grö­ße­ren Stadt in dei­ner Nähe ein. Jetzt schau dir die ers­ten drei bis fünf Such­ergeb­nis­se an. Ich wette mit dir, dass min­des­tens eine Web­prä­senz „Will­kom­men auf unse­rer Web­site“ als Begrü­ßungs­text auf der Start­sei­te ste­hen hat. Rich­tig?

Das machen doch alle so. Dann kann’s ja nicht ver­kehrt sein? Doch.

Ich weiß ja, es ist nur höf­lich und ein­la­dend gemeint. Aber schreib da bitte was ande­res da hin, und zwar aus die­sen Grün­den:

 

“Willkommen auf unserer Website“ verschwendet Platz

Die Start­sei­te dei­ner Web­site ist die wert­volls­te Seite dei­ner gan­zen Web­prä­senz, quasi das Schau­fens­ter zu dei­nem „Laden“ und allen ande­ren Sei­ten. Des­halb muss sie sofort die wich­tigs­ten Infor­ma­tio­nen und Werte kom­mu­ni­zie­ren. Und zwar in der H1, der obers­ten und größ­ten Head­line auf der Start­sei­te. Nutze die­sen Platz für ande­re Inhal­te:

  • Rele­van­te Infor­ma­tio­nen: Wer bist du, was bie­test du an und was fin­den Inter­es­sen­ten auf dei­ner Web­site?
  • Dein Ver­kaufs­vor­teil: Was unter­schei­det dich von Mit­be­wer­bern? Was ist der Mehrwert/Benefit?

Nutzerfreundlichkeit und Effizienz

Web-User haben keine Zeit für Begrü­ßungs­flos­keln, sie suchen was und sind unge­dul­dig. Sie wol­len schnell Infor­ma­tio­nen fin­den und sofort wis­sen, ob sie auf der rich­ti­gen Seite sind und wie sie zu den gewünsch­ten Infos gelan­gen. „Herz­lich will­kom­men auf unse­rer Web­site“ fügt nichts von Wert hinzu, ver­zö­gert die Bereit­stel­lung die­ser Infor­ma­ti­on und wird im gnä­digs­ten Fall ein­fach über­le­sen.

Suchmaschinenoptimierung (SEO)

Hand aufs Herz: Weißt du, wie deine Web­site über­haupt gefun­den wird? Such­ma­schi­nen wie Goog­le durch­su­chen Web­sites, um rele­van­te Infor­ma­tio­nen für deine Ziel­grup­pe bereit­zu­stel­len. Wenn aber deine Start­sei­te mit Will­kom­mens-Blubb beginnt, ver­passt du die  Chan­ce, Key­words ein­zu­set­zen, die deine Sicht­bar­keit in den Such­ergeb­nis­sen ver­bes­sern. Und Goog­le scannt die Head­line der Start­sei­te als aller­ers­tes auf die Such­in­ten­ti­on ab. Nutze sie also unbe­dingt, um deine Ziel­grup­pe mit den rich­ti­gen Key­words ins Boot zu holen.

Professionalität und Glaubwürdigkeit

Eine Web­site, die zackig zur Sache kommt und die wich­tigs­ten Infor­ma­tio­nen gleich prä­sen­tiert, wirkt pro­fes­sio­nell und glaub­wür­dig. Aber ein simp­ler Begrü­ßungs­text erweckt den Ein­druck, dass deine Web­site nicht durch­dacht oder ver­al­tet ist. „Will­kom­men auf unse­rer Web­site“ klingt ein­fach lari­fa­ri. Moder­ne Nut­zer erwar­ten eine effi­zi­en­te und ziel­ge­rich­te­te Kom­mu­ni­ka­ti­on.

Der erste Eindruck zählt

Wir den­ken ja häu­fig, dass Web-Besu­cher gemüt­lich unter­wegs sind und sich so durch die Web­sites scrol­len. Tun sie nicht. Nur 3 Sekun­den geben sie dem obe­ren Abschnitt einer Start­sei­te, um zu über­zeu­gen. In die­ser kur­zen Zeit musst du ihr Inter­es­se wecken und Ver­trau­en gewin­nen. Eine klare, anspre­chen­de Bot­schaft über deine Mis­si­on, deine Pro­duk­te oder Dienst­leis­tun­gen ist da tau­send­mal ziel­füh­ren­der als ein Will­kom­mens-Begrü­ßungs­text.

Ein grie­chi­scher Imbiss aus mei­ner Stadt: Hier ist “will­kom­men” okay.

Hier nicht.

Alternativen als Startseiten-Headline

Jetzt habe ich erklärt, warum du „Will­kom­men auf mei­ner Web­site“ nicht als Begrü­ßungs­text ver­wen­den soll­test. Dann bin ich aber auch ein paar Bei­spie­le schul­dig, die bes­se­re Head­lines haben, oder?

Anfangs habe ich ja erwähnt, dass viele Tex­ter das Augen­rol­len krie­gen, wenn sie „Will­kom­men“ lesen. Machen sie es selbst denn bes­ser? Ich finde schon. Hier siehst du die Start­sei­ten-Über­schrif­ten mei­ner Text-Kol­le­gen Jane von Klee, Laura Trus und Youri Kei­fens. Bei allen Head­lines wird sofort klar, um was es geht und was dir gebo­ten wird:

 

Fazit

Für den ers­ten Ein­druck gibt’s keine zwei­te Chan­ce. Denk bei der Erstel­lung dei­ner Start­sei­te immer daran, dei­nen Besu­cher sofor­ti­gen Mehr­wert zu bie­ten und sie effi­zi­ent durch deine Inhal­te zu füh­ren. Ein Begrü­ßungs­text wie “Will­kom­men auf mei­ner Web­site” lenkt dabei nur ab und nimmt wert­vol­len Platz weg, der unbe­dingt bes­ser genutzt wer­den muss, um dich erfolg­reich zu prä­sen­tie­ren. Sag, was Sache ist – dann ste­hen die Chan­cen viel höher, dass aus Web­site-Besu­chern zah­len­de Kunde wer­den.

 

Werbetexte aus dem Alltag: 4 positive & negative Beispiele und was du aus ihnen lernen kannst

Werbetexte aus dem Alltag: 4 positive & negative Beispiele und was du aus ihnen lernen kannst

Das Inter­net ist voll mit schlau­en Tipps für bes­se­re Texte: Schreib aktiv statt pas­siv, ver­mei­de Flos­keln, nutze Ver­ben statt Sub­stan­ti­ve. Stimmt ja auch alles. Das aber auf die eige­nen Texte anzu­wen­den, ist wie­der ein ande­rer Schnack.

Meine Tex­terkol­le­gin Jane von Klee und ich haben des­halb beschlos­sen, unse­re bis­her meist heim­lich aus­ge­leb­te Berufs­krank­heit öffent­lich zu machen: Wir ana­ly­sie­ren Texte – schlech­te und nicht ganz so schlech­te – und las­sen dich daran teil­ha­ben, was funk­tio­niert und wie es bes­ser geht.

Bereit? Dann star­te ich mit vier ganz unter­schied­li­chen Bei­spie­len und Jane ergänzt. 😉

Jane: Jawoll! 😀

 

Beispiel 1:

Mein herzliches Beileid

Hier sehen wir den Above-the-fold-Abschnitt der Start­sei­te eines Beer­di­gungs­un­ter­neh­mens. Oder wie Jane in ihrem Blog so tref­fend sagte: Der Teil, dem die Ziel­grup­pe nur 3 Sekun­den Zeit gibt, um zu über­zeu­gen.

Selbst wenn wir Ange­hö­ri­ge ver­lie­ren, führt uns der Weg oft als ers­tes zu Goog­le. Denn auch Beer­di­gungs­un­ter­neh­men haben Web­sites, mit denen sie vor Ort Kun­den fin­den wol­len. Da sind sie Dienst­leis­ter wie alle ande­ren, auch wenn ja „immer gestor­ben wird“. Ich finde nur: Das hier ist ein emp­find­li­ches Thema. Wes­we­gen man dop­pelt hin­schau­en soll­te, was man da fabri­ziert. Texte not­falls laut dem Part­ner vor­le­sen – dann hätte man sich hier ein paar Schnit­zer erspart.

Über das „Herz­lich will­kom­men“ in der Head­line will ich mich gar nicht auf­re­gen – das ist der Para­de­feh­ler, den die­ses Beer­di­gungs­in­sti­tut mit 5 Mil­lio­nen ande­ren deut­schen Web­sites teilt und der mir nur noch ein Schul­ter­zu­cken ent­lockt.

Jane: Aber ich möch­te dazu kurz was sagen. Näm­lich: Betrach­te die Start­sei­te Dei­ner Web­site als Schau­fens­ter. Und nun stell Dir vor, Du hät­test einen ganz klei­nen Blu­men- oder Kla­mot­ten­la­den in der Fuß­gän­ger­zo­ne. Wür­dest Du “Herz­lich will­kom­men” ins Schau­fens­ter tape­zie­ren? Nein, Du wür­dest die schöns­ten Geste­cke oder Klei­der prä­sen­tie­ren. Und genau dem Prin­zip funk­tio­niert die Start­sei­te auch.

Dann aber kommt ein Satz, der vor sti­lis­ti­schen und gram­ma­ti­ka­li­schen Feh­lern nur so stol­pert. Und er löst seine Erwar­tungs­hal­tung nicht auf: „Egal, ob (…)“: Ja und dann WAS?

Jane: Hmm, ich ver­mu­te, der nach­fol­gen­de Satz ist als Auf­lö­sung gemeint: Egal unter wel­chen Umstän­den der Mensch ver­stor­ben ist, wahr­schein­lich sind da jetzt Schmerz und Hilf­lo­sig­keit. Aber genau hier sehe ich das Pro­blem: Ich ver­mu­te. Bei einem guten Text ver­mu­te ich nicht, son­dern weiß.

Ablen­ken kann von die­sem ver­murks­ten ers­ten Satz nur der zwei­te Satz, bei dem ich mich noch mehr ver­schluckt habe: Der Schmerz und diese Hilf­lo­sig­keit, wenn der Vater oder die Mut­ter gegan­gen ist?

Mag ja sein, dass am häu­figs­ten erwach­se­ne Kin­der ihre Eltern beer­di­gen, aber sich dar­auf hier so fest­zu­le­gen, finde ich schon krass. Es schließt im Umkehr­schluss alle ande­ren aus, die viel­leicht die Beer­di­gung des Part­ners, eines Geschwis­ters oder des eige­nen Kin­des pla­nen müs­sen (soll’s auch geben).

Was ich noch anders gemacht hätte: Den Schmerz und die (even­tu­el­le) Hilf­lo­sig­keit anzu­spre­chen kann man machen, aber dann muss man die­sen „Pain Point“ auch auf­fan­gen. Also:

„Viel­leicht spü­ren Sie gera­de den Schmerz und die Hilf­lo­sig­keit, die einen über­kommt, wenn ein gelieb­ter Mensch gestor­ben ist. Wir vom Beer­di­gungs­in­sti­tut Dum­di­dum neh­men Ihnen des­halb so viel Orga­ni­sa­to­ri­sches wie mög­lich ab und hal­ten Ihnen in die­ser schwie­ri­gen Zeit den Rücken frei.“

Jane: Ich würde sogar noch wei­ter gehen und benen­nen, warum es sinn­voll ist, dass wir den Rücken frei haben und uns nicht um die Orga küm­mern müs­sen. Was ist das eigent­li­che Ver­spre­chen dahin­ter? Also zum Bei­spiel:

„Viel­leicht spü­ren Sie gera­de gro­ßen Schmerz und Hilf­lo­sig­keit, weil ein gelieb­ter Mensch gestor­ben ist. Wir vom Beer­di­gungs­in­sti­tut Dum­di­dum neh­men Ihnen so viel Orga­ni­sa­to­ri­sches wie mög­lich ab und hal­ten Ihnen in die­ser schwie­ri­gen Zeit den Rücken frei – damit Sie unge­stört trau­ern kön­nen.“

 

Beispiel 2:

Country-Music? That don’t impress me much

 

Die­ses Pla­kat habe ich an einer Bus­hal­te­stel­le ent­deckt. Und ich fand spon­tan, dass es mehr Fra­gen auf­wirft als Infos lie­fert.

Okay, es gibt da offen­sicht­lich einen neuen Radio­sen­der, und er spielt Coun­try-Music. Nun könn­te man ja irgend­wie ver­su­chen, das Genre ein wenig anzu­prei­sen. Lust auf Coun­try zu machen. Oder gar: eine wit­zi­ge Head­line, einen Eye­cat­cher für alle gelang­weil­ten Bus­hal­te­stel­len-Men­schen.

Viel­leicht ein gro­ßes „Howdy, Yan­kee“?

Oder „Yee-haw!“

Oder „Ber­lin heißt jetzt Nash­ville.“ (Jane: Den mag ich beson­ders!)

Oder “Dolly Par­ton! Kenny Rogers! Shania Twain! Die frühe Tay­lor Swift!“

Oder, oder, oder. Mög­lich­kei­ten, Lust aufs Banjo zu machen, gibt es unzäh­li­ge. Das schreit förm­lich nach was Locker-Lus­ti­gem.

Aber was steht hier statt­des­sen? „Radio21 hat einen neuen Bru­der.“ Hm. Ist das rele­vant für den Leser?

Und dann groß: „The Wolf“.

So heißt der Sen­der. Warum? Gibt’s da nur Geheu­le?

Erfährt man nicht.

Was macht den Sen­der so toll?

Erfährt man nicht.

Ein­fach nur „The Wolf“. Finde ich lei­der sehr banal. Auch visu­ell gibt sich das Pla­kat keine Mühe, an das Coun­try-Genre anzu­do­cken. Die Far­ben sind die der ame­ri­ka­ni­schen Flag­ge, aber das kommt ja fast schon zu sub­til daher.

Immer­hin ist noch eine Hand­lungs­auf­for­de­rung mit dabei. Sonst aber ein sehr trost­lo­ses Pla­kat. Da ent­ste­hen lei­der keine Vibes.

 

Bei­spiel 3: Come in and find out

Die­sen Stra­ßen­stop­per habe ich online ent­deckt, und zwar auf meh­re­ren Platt­for­men, weil er offen­sicht­lich gut ankommt. Hier haben wir wie­der das Mar­ke­ting-Phä­no­men „Ver­kau­fe deine ver­meint­li­chen Schwä­chen und dir flie­gen alle Her­zen zu“.

Das Set­ting: Irgend­ein Café in einem eng­lisch­spra­chi­gen Land, eine Kun­din bestellt einen Kaf­fee, fin­det ihn schei­ße und schreibt das auch so als Rezen­si­on bei Trip Advi­sor. Und das Café wirbt dann damit. Warum funk­tio­niert das, und warum fin­den wir das sym­pa­thisch? Warum wür­den wir hier trotz­dem – oder gera­de – einen Kaf­fee bestel­len?

Das Café ver­sucht nicht, das geils­te zu sein

Hier offen­bart jemand, dass er viel­leicht mal mit einem Pro­dukt dane­ben­lag und dass nie­mand per­fekt ist – das fin­den wir sofort sym­pa­thisch, lus­tig und boden­stän­dig. Mal was Ehr­li­ches! Wo man doch sonst in der Wer­bung nur mit Super­la­ti­ven und teils lee­ren Ver­spre­chen zuge­bal­lert wird.

Die Kun­din war bestimmt doof

Wer schreibt denn wirk­lich wegen eines Kaf­fees eine schlech­te Rezen­si­on bei Trip Advi­sor? Hatte die sonst nichts zu tun? Und dann auch noch gleich „der schlech­tes­te ihres Lebens“. Diese dra­ma­ti­sche Über­trei­bung wirkt lei­der unglaub­wür­dig und zickig. Wir ergrei­fen instink­tiv Par­tei für das Café.

Der Invest ist nicht gera­de ein Risi­ko

Wir reden hier von einem Kaf­fee, der ein paar Euro kos­tet. Es kann also nicht viel pas­sie­ren, wenn er wirk­lich nicht gut ist. Des­halb schreckt der Stra­ßen­stop­per nicht ab, wir bestel­len dort einen Kaf­fee und las­sen es drauf ankom­men (und sind viel­leicht sogar ein­fach neu­gie­rig).

Der Feh­ler macht sich nicht an einer Per­son fest

Was würde pas­sie­ren, wenn Jane bei Insta schrei­ben würde: „Komm und kauf mei­nen SEO-Kurs, der gar nichts taugt“? Der Invest wäre nicht nur viel zu hoch, die Feh­ler­haf­tig­keit würde sich auch an ihrer Per­son fest­ma­chen. Ein Café aber ist ein Café. Wer immer damals einen schlech­ten Kaf­fee aus­ge­hän­digt hat, bleibt gesichts­los.

Jane: Könn­te bei mir höchs­tens funk­tio­nie­ren, wenn jemand mir in einer Bewer­tung sowas schreibt wie: “Der Sup­port war viel zu viel, rich­tig ner­vig!” – also wenn jemand etwas bekrit­telt, was ande­re expli­zit suchen.

Die Mar­ke­ting­stra­te­gie ist unge­wöhn­lich

Wo sonst gibt es noch Stra­ßen­stop­per, die zu so einer ori­gi­nel­len Idee abseits der Mar­ke­ting-Norm grei­fen? Eben. Muss man sich schon trau­en. Hän­gen bleibt, was die Erwar­tungs­hal­tung sprengt.

 

Bei­spiel 4: Sagen, was Sache ist

Zum Schluss noch­mal ein Above-the-fold-Abschnitt einer Web­site, den ich posi­tiv her­vor­he­ben möch­te.

Vom Design und auch von der Text­ge­stal­tung her wirkt diese Web­site auf den ers­ten Blick eher ein­fach und unauf­ge­regt. Ein rosa Hin­ter­grund, ein Por­trät­fo­to, Head­line und Fließ­text ohne beson­de­re Her­vor­he­bung, Schnör­kel oder Zwi­schen-Head­lines. Ich ver­mu­te, die Unter­neh­me­rin hat die Web­site selbst erstellt (was bes­ser geht – aber auch deut­lich schlech­ter).

Jane: Ja, abso­lut rich­tig. Ich muss aber geste­hen: Ich hätte den Text wahr­schein­lich nicht gele­sen, wenn ich ihn zufäl­lig online gefun­den hätte, weil mir die opti­sche Struk­tur fehlt. Eine Leer­zei­le zwi­schen den Absät­zen und viel­leicht zwei Fet­tun­gen wür­den schon rei­chen, damit ich mich von dem Block nicht erschla­gen fühle.

Was mir an die­sem Abschnitt so gut gefällt, ist dass die Coach nicht den Feh­ler macht, erst­mal lang und breit von sich selbst zu erzäh­len. Und das pas­siert ganz häu­fig. Ist ja auch logisch: Uns selbst ken­nen wir am bes­ten, also stel­len wir uns auch dar, bevor wir uns damit aus­ein­an­der­set­zen müs­sen, was ande­re erwar­ten könn­ten.

Tat­säch­lich geht es aber im Above the fold darum, sich in das ein­zu­füh­len, was die Ziel­grup­pe sucht. Über uns reden kön­nen wir noch an ande­rer Stel­le. Und daran wurde hier gedacht. Schon allein die Head­line ver­mit­telt sofort, um was es hier geht. Zwar kommt der Text eher nüch­tern und ohne sti­lis­ti­sche Raf­fi­nes­sen daher, aber die so viel geprie­se­nen Pain Points und Bene­fits, die wer­den hier sofort klar.

Auch im Fließ­text schafft sie es, ihre Ziel­grup­pe ein­fühl­sam abzu­ho­len.  Sie spricht ihre Lese­rin­nen direkt an, ver­setzt sich in ihre Situa­ti­on und sagt kon­kret, wie sie hel­fen kann. Keine schwur­be­li­gen Zita­te, kein „Ich-bin-seit-10-Jahren-Coach-aus-Leidenschaft“-Blubb, keine Flos­keln à la „Ich heb dich auf irgend­ein Level“.

Nein, diese Unter­neh­me­rin ist keine Web­site-Akro­ba­tin. Aber bei ihr habe ich das Gefühl: Die möch­te gestress­ten Müt­tern wirk­lich hel­fen, denn sie holt sie ein­fühl­sam ab. Cha­peau.

 

Smartphone mit Instragam Texten von Lena Instagram Account

Hat dir der Beitrag gefallen? Hinterlasse mir gern eine Nachricht bei Instagram!

Text­bü­ro Block auf INSTAGRAM

Werbetexte aus dem Alltag: 4 positive & negative Beispiele und was du aus ihnen lernen kannst

„Lass dir nichts einreden!“ — Warum solche Texte aus der IG-Coaching-Szene gefährlich sind

Tsch­a­cka, du schaffst das, rufen dir Busi­ness- und Life-Coa­ches via Insta-Post zu und fei­ern deine Selbst­stän­dig­keit ab. Damit tun sie ver­un­si­cher­ten Neu-Unter­neh­mern aller­dings kei­nen Gefal­len.

 ***

Fan­gen wir mit einer klei­nen Auf­ga­be an: Was glaubst du, wie viele Coa­ches es in Deutsch­land gibt? Das lässt sich schnell ergoog­len und sieht Stand heute (Janu­ar 2024) so aus:

„Etwa 10.000 Busi­ness- und 40.000 Life-Coa­ches gibt es aktu­ell. Der Markt wuchs welt­weit in den letz­ten vier Jah­ren um 50 Pro­zent.“

Diese Zah­len muss man mal sacken­las­sen. Aber noch viel wich­ti­ger ist die Frage: Tau­gen die alle was? Na ja, ähn­lich wie bei Tex­tern kann sich jeder „Coach“ nen­nen, das ist kein geschütz­ter Begriff. Die Skala ist also mal wie­der sehr breit. An einem Ende zer­ti­fi­zier­te Coa­ches, die ihr Hand­werk gelernt haben und ihre Kun­den super bera­ten.

Am ande­ren Ende Coa­ches, die mal den Jakobs­weg gegan­gen sind, oder na ja den hal­ben, die Snea­k­ers waren nach ein paar Tagen durch, LOL, und die sich dadurch kom­pe­tent genug füh­len, ande­ren zu erzäh­len, wie sie ihr Busi­ness gestal­ten sol­len.

Dem­entspre­chend rui­niert sind die Begrif­fe „Coach“ und „Coa­ching“ mitt­ler­wei­le. Man muss schon sehr genau hin­schau­en, um die Qua­li­tät her­aus­zu­le­sen (z. B. durch Kun­den­stim­men, Zer­ti­fi­zie­run­gen, Abgren­zung von toxi­scher Posi­ti­vi­tät usw.).

Warum beschäf­tigt mich das? Weil der Algo­rith­mus auf Insta­gram, kurz IG, mich als freie Tex­te­rin einer Bubble zuge­ord­net hat, die mir regel­mä­ßig Coa­ching-Con­tent anzeigt. Man­che von die­sen Posts finde ich inter­es­sant. Man­che lang­wei­lig. Und man­che sehe ich sehr kri­tisch.

So und ähn­lich klin­gen sie:

Du hast dich gera­de selbst­stän­dig gemacht und jeder um dich herum hat was Intel­li­gen­tes zu sagen. Aber meist haben sie selbst keine Erfah­rung, na ja.

Habe den Mut, dei­nen Gefüh­len und Sehn­süch­ten Aus­druck zu geben!

Alle haben ihr gesagt, das geht nicht. Heute ist sie sechs­stel­lig.

Es ist dein Soul­busi­ness. Lass dir nichts erzäh­len!

Du musst genau das machen, wovon du glaubst, das kann man nicht machen

‚Das passt gar nicht zu dir‘. Hat dir das schon mal jemand gesagt? Weisst du: Das passt nur nicht in das Bild, wie dich diese Per­son sieht. Was zu dir passt, ent­schei­dest nur du ganz allei­ne.

 

Wirkt doch erst­mal recht moti­vie­rend, oder? Coa­ches oder auch Unter­neh­mer mit einer ähn­li­chen Aus­rich­tung bestär­ken ande­re Selbst­stän­di­ge, Grün­der, Free­lan­cer und Noch-Ange­stell­te, ihren Weg zu gehen und machen ihnen Mut.

Aber woher sind die sich eigent­lich so sicher?

Wenn wir Selbst­stän­di­gen sol­che Texte auf Social Media oder auch der Web­site ver­öf­fent­li­chen, dann haben wir beim Schrei­ben ja immer eine bestimm­te Ziel­grup­pe im Hin­ter­kopf.

Eine Ziel­grup­pe ist eine Grup­pe von Men­schen, die alle was gemein­sam haben oder in einer ähn­li­chen Situa­ti­on ste­cken. Ich als Tex­te­rin z. B. rich­te mein Posts an Fol­lower, von denen ich anneh­me, dass sie tex­ten ler­nen wol­len oder über­le­gen, eine Tex­te­rin zu buchen. Oft sind das ande­re Selbst­stän­di­ge, manch­mal auch ein­fach Leute, die schrei­ben inter­es­sant fin­den.

Fit­ness­trai­ner den­ken als Ziel­grup­pe aus­schließ­lich an Men­schen, die, Über­ra­schung, fit­ter wer­den wol­len. Und wer nach­hal­ti­ges Spiel­zeug her­stellt, schreibt an jeman­den, der höchst­wahr­schein­lich ein Kind Zuhau­se hat und dazu ein Bewusst­sein für Qua­li­tät.

Wir gehen also davon aus, dass Ziel­grup­pen irgend­wie homo­gen sind, denn sonst kön­nen wir sie nicht ein­heit­lich anspre­chen.

Selbst­stän­di­ge als Ziel­grup­pe sind aber eine Grup­pe, die so groß ist, dass sie eher hete­ro­gen ist. Wir neh­men an, dass sie sich vor Kur­zem, gera­de oder dem­nächst in die Selbst­stän­dig­keit wagen/gewagt haben. Sonst aber wis­sen wir nichts.

Wir kön­nen nicht sagen, ob der Post gera­de von jeman­dem gele­sen wird, der mona­te­lang an sei­nem Busi­ness­plan getüf­telt hat, alle Para­me­ter wie­der und wie­der prüft und wirk­lich Chan­cen hat, mit sei­ner Idee erfolg­reich zu sein.

Oder von jeman­dem, der ein Geschäft für Kera­mik eröff­nen will in einer Stra­ße, in der es schon drei Läden mit ähn­li­chem Geschirr gibt.

Trotz­dem wird in die­sen Posts pau­schal allen zuge­ru­fen: Du kannst das! Toll­toll­toll!

Und nicht nur das: Das Umfeld der Ziel­grup­pe wird auch noch instru­men­ta­li­siert und als Gegen­part dar­ge­stellt. Die ande­ren, das sind die doo­fen. Die wol­len einen ent­mu­ti­gen, kri­ti­sie­ren, glau­ben nicht an die Idee, machen einen klein. Dabei sind die selbst gar nicht selbst­stän­dig, pff, was wis­sen die denn schon.

Ich möch­te dazu zwei Geschich­ten erzäh­len:

Nach mei­nem ers­ten Jahr als Ange­stell­te in einer Mar­ke­ting­agen­tur war ich so gefrus­tet, dass ich über­leg­te, mich als Tex­te­rin selbst­stän­dig zu machen. An einem Abend unter­hielt ich mich dar­über mit zwei Freun­din­nen bei einem Glas Wein. Die eine fand meine Idee super und befeu­er­te meine Gedan­ken. Die ande­re riet mir ab. Sie fand das nach nur einem Jahr Berufs­er­fah­rung viel zu früh.

Aus ganz unter­schied­li­chen Grün­den habe ich mich dann erst acht Jahre spä­ter selbst­stän­dig gemacht, muss aber aus heu­ti­ger Sicht sagen: Die kri­ti­sche Freun­din hatte recht. Ich wäre kra­chend geschei­tert.

Eine ande­re Freun­din von mir wie­der­um über­leg­te nach dem Abi, Ägyp­to­lo­gie zu stu­die­ren. „Oh, so ein inter­es­san­tes Fach!“, applau­dier­te ihre Mut­ter, „mach das!“ Nach dem Stu­di­um fand meine Freun­din einen Job im Muse­um. Gehalt? Reich­te kaum für die Miete. „Ich hätte mich bes­ser infor­mie­ren sol­len“, ärger­te sie sich mehr­mals. „Nur ‚inter­es­sant‘ reicht halt nicht.“

Men­schen müs­sen ihr gan­zes Leben lang Ent­schei­dun­gen tref­fen. Allein sind sie dabei nicht.

Es gibt Fami­lie, Freun­de, Bekann­te und Kol­le­gen, die sie dabei beglei­ten. Bera­ten. Über­le­gen. Ihren Senf dazu geben. Und natür­lich tun sie das! Wie trau­rig wäre das denn, wenn man alle Ent­schei­dun­gen mit sich selbst aus­ma­chen müss­te, statt sie mit einem Spar­rings­part­ner oder einem ande­ren lie­ben Men­schen bespre­chen zu kön­nen? Wie iso­liert wir wären.

Und wenn dabei „fal­sches“ oder kri­ti­sches Feed­back kommt? Ja nun. Ich per­sön­lich erwar­te das quasi. Ich will doch nicht, dass mir jemand nach dem Mund redet und sagt, ja klar du, mach dich selbst­stän­dig als Ener­gie­be­ra­te­rin, was Pho­to­vol­ta­ik ist, lernst du dann noch. Wem was an mir und mei­nem Glück liegt, der berät mich doch ehr­lich. Der warnt mich even­tu­ell auch. Egal, ob er selbst Erfah­rung mit Selbst­stän­dig­keit hat oder nicht.

Wir haben Men­schen um uns herum, die lebens­er­fah­ren sind und klug und Per­spek­ti­ven ein­neh­men, die uns ver­schlos­sen blei­ben. Warum also nicht zuhö­ren?

Wenn man jetzt nicht gera­de übelst klein gemacht wird, son­dern skep­ti­sches, aber plau­si­bles Feed­back bekommt, dann kann man das aus­hal­ten und sich damit aus­ein­an­der­set­zen. Ohne gleich in die all­seits so belieb­te Opfer­rol­le zu schlüp­fen. Oh Gott, jemand springt bei mei­ner Idee nicht vor Begeis­te­rung im Drei­eck, wie gemein, wie gemein.

Tat­säch­lich schei­tern mehr als 80 Pro­zent* aller Start­ups inner­halb von drei Jah­ren, eini­ge Zah­len gehen auch von mehr aus.

Wo wird das denn in den Posts erwähnt? Erfol­ge wer­den laut und offen­siv gefei­ert. Schei­tern fin­det laut­los statt.

Selbst­stän­dig­keit ist eben nicht der hei­li­ge Gral, der zur Erlö­sung führt und aus­ge­spielt wer­den muss gegen die Fest­an­stel­lung, die kli­schee­haft jede Selbst­ver­wirk­li­chung ver­hin­dert. Eine Fest­an­stel­lung bie­tet Sicher­heit, Kon­ti­nui­tät, nette Kol­le­gen und Sozi­al­leis­tun­gen, die es in der Selbst­stän­dig­keit nicht gibt. Trotz­dem tun Coa­ches gern so, als sei der Schritt ins Unter­neh­mer­tum der Wahr­heit letz­ter Schluss. Sto­rytel­ling, Hel­den­rei­se, all in.

Warum also ermu­ti­gen man­che Coa­ches dann pau­schal alle zur Selbst­stän­dig­keit und skiz­zie­ren „die ande­ren“ als bösen Gegen­pol? Natür­lich, um zu mani­pu­lie­ren und selbst bes­ser dazu­ste­hen. Huhu. Ich seh‘ das wie du. Ich bin dein Ver­bün­de­ter. Ich geb dir ein gutes Gefühl, ich glau­be an dich, ich moti­vie­re dich. Bei mir bist du bes­tens auf­ge­ho­ben. Ach ja und buch mich.

Aber was könn­ten Coa­ches denn statt­des­sen auf IG sagen?

Ich weiß nicht, wie du das emp­fin­dest, aber ich würde einem Coach viel eher ver­trau­en, wenn er zurück­hal­ten­der wäre und sich nicht von vorn­her­ein fest­le­gen würde.

Gute Coa­ches…

  • sind sich der Viel­falt der Selbst­stän­di­gen als Ziel­grup­pe bewusst und ver­zich­ten auf pau­scha­le Ermu­ti­gun­gen
  • reflek­tie­ren ihre Texte und wis­sen um die Ver­ant­wor­tung, die mit ihren Wor­ten ein­her­geht
  • schaf­fen auf IG Raum für rea­lis­ti­sche Betrach­tun­gen, sodass (ange­hen­de) Unter­neh­mer infor­mier­te Ent­schei­dun­gen zu den Coa­chings tref­fen kön­nen

Nur so kön­nen sie ihrer Ziel­grup­pe wirk­lich hel­fen, ihre indi­vi­du­el­len Wege erfolg­reich zu gehen. Und dafür sind Coa­ches doch eigent­lich da wink.

 

 

*Deut­scher Start-Up Moni­tor

 

Smartphone mit Instragam Texten von Lena Instagram Account

Hat dir der Beitrag gefallen?

Hinterlasse mir gern eine Nachricht bei Instagram!

Text­bü­ro Block auf INSTAGRAM

Kurze oder lange Texte, was ist besser?

Heldenreise in Storytelling und Marketing: Tut das jedes Mal not?

Die Hel­den­rei­se wird gern benutzt, um Über-mich-Sei­ten zu tex­ten und sich als Selb­stän­di­ger nah­bar zu machen. Das ist okay – wenn es nicht erzwun­gen wirkt.

                                                                      ***

 

Bist du Unter­neh­mer und hast schon mal von der soge­nann­ten „Hel­den­rei­se“ gehört? Das ist ein Begriff aus dem Mar­ke­ting, mit dem gemeint ist, dass du eine fes­seln­de Geschich­te erzählst.

Du kennst das bestimmt aus Fil­men und Büchern, wo der Held ein Aben­teu­er durch­läuft und die Geschich­te in bestimm­te Pha­sen auf­ge­teilt wird. Harry Pot­ter, Luke Sky­wal­ker, Bilbo Beut­lin – alle Hel­den, alle auf der Reise.

Über­tra­gen auf die Selbst­ver­mark­tung von Unter­neh­mern und Solo-Selb­stän­di­gen bedeu­tet das, den eige­nen Wer­de­gang als Story mit Aufs und Abs dar­zu­stel­len. Du weißt ja:

Wenn es darum geht, direkt mit Men­schen zusam­men­zu­ar­bei­ten und es also auf Sym­pa­thie und die rich­ti­ge Che­mie ankommt, muss man irgend­wie mit der Ziel­grup­pe bonden. Und die Hel­den­rei­se scheint auf den ers­ten Blick der Schlüs­sel dafür zu sein:

Emotionale Anziehungskraft

Dank der Hel­den­rei­se kön­nen sich deine Kun­den emo­tio­nal mit dir ver­bin­den. Durch die Iden­ti­fi­ka­ti­on mit dir tau­chen sie stär­ker in deine Bot­schaft ein.

Storytelling

Men­schen lie­ben Geschich­ten. Mit der Hel­den­rei­se kannst du deine per­sön­li­che Geschich­te, die Her­aus­for­de­run­gen und dei­nen Erfolgs­weg prä­sen­tie­ren. Das macht die Infor­ma­tio­nen leich­ter ver­dau­lich und ein­präg­sa­mer.

Überzeugungskraft

Held zu sein hilft dir, das Ver­trau­en der Kun­den in dich auf­zu­bau­en. Indem du dei­nen eige­nen Wer­de­gang und die Ent­wick­lung als Reise dar­stellst, zeigt du, dass du die Her­aus­for­de­run­gen über­wun­den hast und dei­nen Kun­den bei deren eige­nen Her­aus­for­de­run­gen hel­fen kannst.

Klarheit und Struktur

Die Hel­den­rei­se bie­tet dir eine klare Struk­tur für die Kom­mu­ni­ka­ti­on von Bot­schaf­ten: Du kannst das, was du sagen willst, ein­fach in einer logi­schen Rei­hen­fol­ge prä­sen­tie­ren, sodass deine Web­site effek­ti­ver wird.

Einzigartigkeit

Alleinsg­tel­lungs­merk­mal? Na ja. Aus der Masse an Mit­be­wer­bern her­aus­ste­chen kön­nen wir heut­zu­ta­ge eigent­lich nur noch durch unse­re Per­sön­lich­keit. Und die trans­por­tierst du durch deine indi­vi­du­el­le Hel­den­rei­se, weil sie natür­lich auf dei­nen urei­ge­nen Erfah­run­gen und Her­aus­for­de­run­gen basiert. So hebst du dich leich­ter von der Kon­kur­renz ab.

 

Und wie lesen sich Heldenreisen in der Praxis? Ungefähr so:

Frü­her war ich ange­stellt und damit ganz unglück­lich, ich war fremd­be­stimmt und konn­te mich nicht selbst­ver­wirk­li­chen, ich konn­te nicht mei­ner wirk­li­chen Lei­den­schaft nach­ge­hen, dann habe ich all mei­nen Mut zusam­men­ge­nom­men und mich selb­stän­dig gemacht, auch wenn alle gesagt haben du schaffst das nicht, aber ich hab mich durch­ge­kämpft, jetzt bin ich selb­stän­dig und lebe mei­nen Traum, alles ist gut und du kannst das auch haben, wenn du willst.

Klar, ich über­trei­be hier ordent­lich. Aber tat­säch­lich begeg­net einem diese Story in abge­wan­del­ter Form auf gefühlt jeder drit­ten Über-mich-Seite.

Und ja, auch auf mei­ner eige­nen Seite liest sich das so ähn­lich. Weil es so war. Was ich kri­ti­sie­re an der Hel­den­rei­se, ist dass sie zu oft an den Haa­ren her­bei­ge­zo­gen wirkt und wird. Du merkst beim Lesen: Aha, da hat jemand von der Hel­den­rei­se gehört und über­trägt das jetzt auf Bie­gen und Bre­chen auf die eige­ne Vita.

Es hat ein­fach nicht jeder die­sen Selbst­ver­wirk­li­chungs­trip hin­ter sich. Was ja auch über­haupt nicht schlimm ist! Es gibt es so viele ande­re Mög­lich­kei­ten, sich authen­tisch und sym­pa­thisch zu prä­sen­tie­ren.

Alternativen zur Heldenreise:

    Deine Werte

    Beschrei­be deine per­sön­li­chen Werte und die Phi­lo­so­phie, die dich jeden Mor­gen auf­ste­hen lässt. Erklä­re, warum diese Werte für dich wich­tig sind und wie sie deine Ent­schei­dun­gen und Hand­lun­gen beein­flus­sen.

    Beruf­li­che Reise

    Stel­le deine beruf­li­che Ent­wick­lung dar, ohne dich als kämp­fe­ri­schen Held zu beschrei­ben.

    Zeige dei­nen Kun­den ein­fach die ver­schie­de­nen Sta­tio­nen dei­ner Kar­rie­re, die dich geprägt haben, und erklä­re, wie du dich beruf­lich wei­ter­ent­wi­ckelt hast.

    Inter­es­sen

    Kon­zen­trie­re dich auf deine Lei­den­schaf­ten und Hob­bys. Teile mit dei­nen Lesern, was dich begeis­tert und moti­viert und wie dich das bis­her geformt hat.

    Erleb­nis­se und Lear­nings

    Erzäh­le von per­sön­li­chen Erfah­run­gen und den Lek­tio­nen, die du dar­aus gelernt hast. Das ist eine ehr­li­che und zugäng­li­che Mög­lich­keit, sich vor­zu­stel­len, ohne die tra­di­tio­nel­le Hel­den­rei­se zu ver­wen­den.

    Ziele und Visio­nen

    Erzäh­le den Lesern von dei­nen Zie­len und lang­fris­ti­gen Visio­nen. Erklä­re, was dich antreibt und wohin du dich ent­wi­ckeln möch­test, ohne dich in der Gegen­wart als „noch unvoll­endet“ dar­zu­stel­len.

    Ein­bli­cke in den All­tag

    Erzäh­le von dei­nem All­tag, um eine rea­lis­ti­sche­re und greif­ba­re­re Vor­stel­lung von dir selbst zu ver­mit­teln. Du enga­gierst dich im Ver­ein oder liebst dei­nen Gol­den Retrie­ver über alles? Auch sol­che Bei­spie­le machen nah­bar.

    Humor und Per­sön­lich­keit

    Nutze Humor und zeige deine Per­sön­lich­keit. Eine locke­re und authen­ti­sche Her­an­ge­hens­wei­se und eine natür­li­che Schrei­be kön­nen Wun­der wir­ken.

    Zita­te

    Inte­grie­re Zita­te oder Inspi­ra­ti­ons­quel­len, die dich beein­flusst haben. So kön­nen die Leser ver­ste­hen, wel­che Ideen und Werte dir wich­tig sind.

    Du siehst:

    Ver­bin­dung und Sym­pa­thie kön­nen auch ent­ste­hen, ohne dass du dich in ein heroi­sches Nar­ra­tiv zwängst. Indem du ein­fach beschreibst, was dich aus­macht und wie du arbei­test. Ganz ohne Ver­gan­gen­heits-Deep-Dive.

    Wenn sich eine Hel­den­rei­se anbie­tet, why not! Aber nicht auf Krampf. Wir müs­sen nicht alle Hel­den sein 😉.